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Unsere Geschichte

Anlässlich des 175-Jahr Jubiläum 1997 schrieb unser ehemaliges Aktivmitglied und Ehrenmitglied, Carlo Gradenecker (1928-†2015) die Vereinschronik der Stadtmusik Rorschach (vormals Bürgermusik).

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1822 Gründung der BÜRGERMUSIK RORSCHACH nach der Mitwirkung als Festmusik beim Pfarreijubiläum. Für die nun folgenden Jahre findet man keine nennenswerte Aufzeichnungen. Der Verein wurde „locker“ geführt. Protokollbücher sind keine vorhanden. Die hauptsächlichsten Anlässe wurden jeweils vom Präsidium nur in einem Jahresbericht der Hauptversammlung vorgelegt. Man besammelte sich nach Gutdünken und hielt Proben im ehrwürdigen Kloster Mariaberg, wenn gerade ein Anlass in Sicht war. Es mag dies auch der Grund gewesen sein, dass bis zum Jahr 1839 kein fix besoldeter Dirigent gehalten wurde. Die Leitung der Proben und kleineren Verpflichtungen lag jeweils in den Händen eines der befähigtsten Mitglieder. Zu grösseren Anlässen, haupsächlich wenn es sich darum handelte, an auswärtigen Festen teilzunehmen, wurde irgend ein Kapellmeister interimsweise mit der Direktion betraut. So findet man im Jahr 1838 Herrn Reisinger aus Konstanz, welcher die Bürgermusik Rorschach als Kapellmeister bei der Mitwirkung am eidg. Schützenfest in St.Gallen dirigierte. Ein Jahr später, anno 1839, übernahm Herr Musikdirektor Josef Jumann die Leitung der Bürgermusik und wie es scheint mit Erfolg, denn 1841 wurde der Verein als Festbegleitung ans eidgenössische Schützenfest in Chur berufen. Offenbar bei den Schützen ausserordentlich beliebt, wurde 1842 die Bürgermusik am kantonalen Schützenfest in Rorschach als Festmusik engagiert. In der Zeitperiode von 1842-48 stösst man auf keine nennenswerte Anlässe. Die Musik machte u.a. Ausflüge per Schiff in „überseeische“ Ortschaften wie Meersburg, Überlingen, Friedrichshafen, Lindau etc.. Ausflüge aufs Land wurden, wenn nicht allzuweit entfernt, per pedes apostolorum, oder sonst mit rossbespanntem Leiterwagen durchgeführt. Josef Jumann demissioniert 1852 als Dirigent. Franz Merk übernimmt die musikalische Leitung.

1848 Im Gründungsjahr der modernen Eidgenossenschaft, galt die Aufmerksamkeit der Bürgermusikanten einmal mehr den Schützen, nämlich den Scharfschützen, welche aus dem Sonderbundskrieg zurückkehrten. Sie wurden beim alten Waisenhaus in Empfang genommen und zum Hotel Schiff begleitet, wo der „glorreiche Sieg“ bei vielen Mass und Schoppen gebührend gefeiert wurde. Wiederum folgte eine Zeitperiode ohne nennenswerte Vorkommnisse, es sei denn, dass die Bürgermusik jeweils bei den alljährlichen Faschingsumzügen mitwirkte.

1855 war die Bürgermusik begleitend beim Pfarrjubiläum von H.H. Untersander zugegen. Mehr Abwechslung bot dann das Jahr 1856, als die Festlichkeiten zur Eröffnung der neuen Bahnlinie St.Gallen-Rorschach, samt Bankett, in Ermangelung grösserer Lokale, im Kornhausgebäude stattfanden. Dabei besorgte die hauseigene Bürgermusik Rorschach den musikalischen Teil. Einige Monate danach wurde beim äusseren Bahnhof General Dufour abgeholt und ins Hotel Schiff geleitet, und fast gleichzeitig begrüsste man Herrn Oberst Faller und das Tessiner Bataillon bei der Seebleiche mit klingendem Spiel. Es war dies in der Zeit des Neuenburger Konfliktes.

1859 Mitwirkung beim Sängerfest in Winterthur. Für die folgenden Jahre, 1860-66, sind keine grösseren Festlichkeiten oder bedeutende Vereinsanlässe aufgezeichnet. Es sind jedoch mannigfaltig Programme vorhanden, welche Auskunft geben über stattgefundene, kleinere Auftritte und Konzerte in Rorschach und auch auswärts. Es würde hier zu weit führen, all diese Anlässe aufzuzählen. In der Folge sollen daher lediglich die wichtigsten Ereignisse aufgeführt, und mit einem kurzen Text versehen werden.

1866 Konzerte in der Wachsbleiche und im Kronengarten. Ausflüge nach Winterthur und Wülflingen. Allerorts fanden gut besuchte Konzerte statt, welche der Bürgermusik viel Beifall verschafften.

1867 Konzerte im Seehof- und Kronengarten, sowie im Schützengarten St.Gallen. Erfolge, welche die Bürgermusik mit ihren Konzerten in Winterthur verzeichnen durfte, hatten vorteilhafte Nachwirkung. Sie wurde als Festmusik ans Bezirkssängerfest in Winterthur berufen und erntete dabei neue Lorbeeren.

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1869 Konzerte im Löwen-, Seehof- und Kronengarten. Äusserst gelungener Ausflug mit erfolgreichem Konzert in Schaffhausen. Nach erfolgreicher Tätigkeit durch Franz Merk, übernahm Josef Ostertag für kurze Zeit die Direktion. Alsdann war es G.E. Stehle der mit grossem Elan als Direktor wirkte.

1870 Konzerte im Löwen-, Seehof- und Kronengarten. Mitwirkung bei der Primizfeier des Hochwürden Otto Zardetti. (Später wurde Exzellenz Dr. Zardetti Erzbischof von Bukarest.)

1871 Übliche Garten-Konzerte in Rorschach, ferner in Goldach, St.Fiden und Langenargen. Ausflug nach Wattwil mit Konzert daselbst. Sauserfahrt nach Amriswil. Produktion auf Schloss Wartegg anlässlich des Papstjubiläums.

1872 Konzerte in Rorschach, Wasserburg und Bregenz. Ausflug nach Berneck. Mitwirkung beim Studentenfest als Festmusik.

1873 Konzerte in Rorschach, Romanshorn und St.Gallen. Mitwirkung beim Faschingsumzug. Festmusik bei der Fahnenweihe des Grütlivereins Rorschach. Ausflüge mit erfolgreichen Konzerten in Bad Ragaz und Glarus.

1874 Konzerte in Rorschach, St.Fiden und Thal. Obwohl am kantonalen Musikfest in Weinfelden nur die Thurgauer Musikvereine am Wettspiel teilnehmen durften, soll die Bürgermusik mit ihrem Vortrag den grössten Applaus eingeheimst haben!

1875 Wiederum, wie 1842, wirkte die Bürgermusik am kantonalen Schützenfest erfolgreich als Festmusik. Anbetracht der vielen Auftritte und der überaus günstigen Kassaverhältnisse unternahm die Bürgermusik einen grösseren Ausflug. Die Reise führte über Zürich nach Brunnen, Altdorf und Luzern. Überall wurde sie herzlich aufgenommen, und die Konzerte fanden ein zahlreiches, dankbar applaudierendes Publikum.

1876 und in den folgenden Jahren wurden, wie vorher schon, die üblichen Gartenkonzerte durchgeführt. Probleme gab es bei der Besetzung des Dirigentenpostens. Herr Stehle verliess Rorschach und die Bürgermusik, weil er ehrenvoll zum Domkapellmeister nach St.Gallen gewählt wurde. Der in Rorschach ansässige Dirigent, Herr Becker, leitete den Cäcilienverein und den Orchesterverein und war daher zusätzlich für die Bürgermusik leider nicht auch noch zu haben. Also übernahm, auf Drängen, Josef Ostertag nochmals das Zepter. Aber nach der ausgezeichneten Direktion durch Herrn Stehle, konnte er das volle Vertrauen der Mitglieder nicht mehr gewinnen. Es wurde Herr Rauscher aus Friedrichshafen ans Dirigentenpult berufen. Derselbe jedoch war den Anforderungen nicht gewachsen und wurde nach einem Vierteljahr wieder entlassen. Die Bürgermusik war alsdann ohne Direktor. Da inzwischen auch noch einige tüchtigen Mitglieder den Austritt erklärten, wurde im Februar 1877 der Beschluss gefasst, keine Proben mehr abzuhalten, was mit der Auflösung des Vereins gleichkam. Man prophezeite der Bürgermusik das Ende. Jedoch, nach einem 2 1/2 Jahre dauernden Schlummer, erwachte die Bürgermusik zu neuem Leben. Das war im Herbst

1879 als sich Herr Georg Bartl in Rorschach ansiedelte. Gar bald wurde man auf diesen Mann, der ein sehr tüchtiger Musiker war, aufmerksam. Eine grosse Anzahl der früheren Bürgermusik-Mitglieder und anderer Freunde beriefen ihn, die musikalische Führung der maroden Bürgermusik zu übernehmen. Er sagt zu, und am 24. November fand unter seiner Leitung die erste Probe statt. Mit allem Eifer warf man sich wieder auf das Einüben neuerer und älterer Musikstücke.

1880 Vorerst beschränkten sich die Konzerte nur auf Rorschach, da man mit dem neuen Dirigenten  zuerst wieder die nötige Routine und ein grösseres Repertoire erwerben musste.

1881 Wiederum Direktionswechsel. Josef Bartl, der Bruder des bisherigen Dirigenten Georg Bartl, übernahm die Bürgermusik. Dies mit Erfolg, denn die Konzerte fanden Anklang. Die Mitglieder waren wieder zufrieden und übten eifrig. Die Mitwirkung als Gastverein am ostschweizerischen Musikfest in Herisau, mit der Ouverture „Ein Wiener Freiwilliger“, fand grossen Beifall. Im gleichen Jahr funktionierte das Korps am Turnfest der Vereine des Bodenseeverbandes als Festmusik. In den folgenden vier Jahren fanden dann traditionsgemäss wiederum die üblichen Konzerte in Rorschach und Umgebung statt. So u.a. in Bregenz, Ragaz, St.Fiden, St.Gallen, Winterthur, Schaffhausen und in Zürich. Es war ein erfreuliches Zeichen des erfolgreichen Wiederauflebens der Bürgermusik Rorschach, die zu namhaften Veranstaltungen berufen wurde, so 1882 ans Feuerwehr-Bundesfest nach Bregenz. Dann wiederum 1883 konzertierte sie im Juni im Musikpavillon der schweizerischen Landesausstellung in Zürich. Die „Zürcher Post“ war voll des Lobes über die Darbietungen der „gutgeschulten Truppe“. Eine schmeichelhafte Beurteilung, wenn man bedenkt, dass nur die besten schweizerischen Vereine und deutsche Militärkapellen auftreten durften.

1886 war ein bedeutungsvolles und arbeitsreiches Jahr. Es galt am eidgenössischen Musikfest vom 6. bis 9. Mai in Luzern möglichst gut abzuschneiden. Das Resultat war ein glänzendes. Mit dem Prädikat „Vorzüglich“ erhielt die Bürgermusik den 5. Lorbeerkranz. Mit Jubel und Begeisterung wurde der Verein am äusseren Bahnhof in Empfang genommen und mit Kanonenschlägen und Feuerwerk zum Vereinslokal geleitet. Im gleichen Jahr wurde das Korps als Festmusik ans eidgenössische Sängerfest in St.Gallen, ans Gausängerfest in Friedrichshafen und zur Fahnenweihe des hiesigen Grütlivereins berufen.

1887 Besuch des Feuerwehrfestes in Überlingen. Empfang des Schubertbundes aus Wien. Mitwirkung als Festmusik bei der Fahnenweihe des hiesigen Arbeiterbildungsvereines. Sommerfest im Löwengarten. Sauserfahrt nach Amriswil. Zudem wurde in Rorschach und umliegenden Ortschaften zur Freude des Publikums konzertiert.

1888 Mitwirkung als Festmusik bei der Kollaudation des Hydrantennetzes von Rorschach. Dem H.H. Stadtpfarrer, Dekan J. Gaelle, wurde zu seinem Jubiläum ein Ständchen geboten. Konzerte in Lindau, St.Gallen und Amriswil. Ausflüge nach Rapperswil, Zürich, Lachen und Thal, wo Konzerte dargeboten wurden. In Anbetracht der vielen Verdienste, die sich Herr Direktor Josef Bartl um das Wachsen und Ansehen der Bürgermusik erworben hatte, beschloss die Kommission am 27. November, denselben zum Ehrenmitglied zu ernennen. Der Entscheid konnte ihm leider nicht mehr mitgeteilt werden, denn 2 Tage nach dem Kommissionsbeschluss riss der unerbitterliche Tod den rastlosen Mann plötzlich aus der Mitte des Vereines. Am 1. Dezember wurde Direktor Josef Bartl mit Trauermusik zu Grabe getragen.

1889 ab dem 1. Januar übernahm Herr Josef Bartsch, Chordirigent, ein anerkannt tüchtiger Mann die musikalische Leitung der Bürgermusik, die sich im gleichen Jahr am äusserst gelungenen historischen Umzug in Rorschach beteiligte. Ferner Ständchen bei Bischof Zardetti, Mitwirkung als Festmusik bei Fahnenweihe des hiesigen Turnvereines und am thurg. kant. Sängerfest in Bischofszell.

1890 beteiligte sich die Bürgermusik erfolgreich mit der Ouverture „Alphonso Estrella“ von Franz Schubert am eidg. Musikfest in Thun und erhielt für „Vorzügliche Leistung“ den Goldlorbeer.

1891 Mitwirkung als Festmusik bei der Bundesfeier in Rorschach, anlässlich des 600 jährigen Bestandes der Eidgenossenschaft. Das Wettstück „Nordische Seenfahrt“ von Niels W. Gade am ostschweizerischen Musikfest in St.Gallen wurde für „Vorzügliche Leistung“ mit dem 1. Goldlorbeer mit grossem Silberbecher honoriert.

1892 Ein sehr bewegtes Jahr mit ausserordentlich vielen Auftritten zu Festbegleitungen und Ständchen, so u.a. bei Prinzessin Katharina von Württemberg. Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums des Männerchors Helvetia und anbetracht des seit Jahrzehnten bestehenden freundschaftlichen Verhältnisses, ernannte die Bürgermusik diesen zu ihrem Ehrenmitglied.

1893 Nebst vielen erfolgreichen Veranstaltungsbesuchen beteiligte sich die Bürgermusik, letztmals unter der Leitung von Dir J. Bartsch, mit der Ouverture „Maritana“ von Walace am eidg. Musikfest in Solothurn. Sie ging mit dem 4. Lorbeer und dem Prädikat „Sehr gut“ aus dem anspruchsvollen Wettstreit hervor. Mitwirkung bei der Einweihung des neuen Schulhauses an der Löwenstrasse. Ende Dezember muss leider Herr Bartsch aus gesundheitlichen Gründen den meisterhaft geführten Dirigentenstab niederlegen. Zu Beginn des Jahres 1894 trat Herr Joh. Hulle von Elcowitz die Nachfolge von Herrn Bartsch an. Er war jedoch den gestellten Anforderungen, entgegen den eingeholten Referenzen, in keiner Weise gewachsen. Schon im September tritt Herr Hulle, wohl in Erkenntnis seiner Unfähigkeit als Dirigent zurück. Mit der Wahl von Herrn Max Eugen Rascher von Bamberg, Mitglied der Philharmonie München, durfte die Bürgermusik wieder beruhigt in die Zukunft blicken. Das folgende Jahr 1895 brachte der Bürgermusik die schon längst erhofften Uniformen. Unter der Leitung des neuen Dirigenten finden eine Menge Konzerte und Ständchen in St.Gallen, Uttwil, Friedrichshafen, Zürich, Luzern, und Einsiedeln statt. Noch zu erwähnen ist das Sommerfest, zusammen mit dem Männerchor Helvetia, im Löwengarten.

1896 Ein Ständchen galt den Abgeordneten für Erforschung des Bodensees, sowie ein solches der Prinzessin Katharina und dem König von Württemberg. Mit der Rorschacher freiwilligen Feuerwehr wurde das Feuerwehrfest in Konstanz besucht. Der Männerchor Helvetia wurde, nach erfolgreicher Beteiligung am kant. Sängerfest in Rheineck, mit klingendem Spiel abgeholt. Man war beteiligt als Festmusik bei der Fahnenweihe des Männerchors Frohsinn.

1897 Erstmals wurde, mit sehr gutem Erfolg, ein Faschingskonzert veranstaltet. Ständchen wurden dem abtretenden Herrn Gemeindeammann Hedinger und dem neugewählten Herrn Hintermeister dargeboten. Als Gastverein besuchte die Bürgermusik, diesmal nicht um sich bewerten zu lassen, das eidg. Musikfest in St.Gallen. Die Kampfrichter bedauerten, dass die Bürgermusik mit dem Vortragsstück „Grosse Fantasie aus Lohengrin“ von Richard Wagner nicht am Wettkampf teilnahm, denn die Leistungen seien vorzüglich zu nennen. In Anerkennung wurde ihr ein „Ehrenlorbeerkranz“ zugesprochen.

1898 Die jährlichen Veranstaltungen wiederholten sich. Konzerte, Ständchen, Abholen von Vereinen, Mitwirken als Festmusik bei Jubiläen und Fahnenweihen und auch alle Jahre wieder Begleitmusik bei Fronleichnamsprozessionen. Das war auch in den folgenden Jahren 1899, 1900 und 1901 der Fall. Besonders zu erwähnen ist ein Todesfall im Jahr 1900. Da wurde dem verstorbenen Musikdirektor, Herrn Jos. Bartsch, der während mehreren Jahren mit Erfolg die Bürgermusik dirigiert hatte, mit Trauermusik das letzte Geleit gegeben. Für 1901 ist noch hervorzuheben, dass die Bürgermusik erstmals einen Ausflug auf Kosten der seit 3 Jahren bestehenden Mitglieder-Reisekasse unternimmt. Die zweitägige Reise führte nach Schaffhausen und Zürich, wo Kontakte mit den städtischen Musikkorps gepflegt wurden.

1902 Grosse Ereignisse werfen ihre Schatten voraus! Schon im Oktober des Vorjahres wird der Kommission von einem ad hoc gebildeten Damen-Komitee die freudige Mitteilung gemacht, dass durch eine freiwillig veranstaltete Sammlung die Finanzen für die Anschaffung eines Vereinsbanners gesichert seien. Es wurde beschlossen, mit der im Frühling stattfindenden Fahnenweihe die schon zweimal in Aussicht genommene Jubiläumsfeier (75 Jahre Bürgermusik anno 1897) zu verbinden. Und so geschah es. Unter Mitwirkung des Patenvereins der Stadtmusik St.Gallen, den Männerchören Helvetia und Frohsinn, der Grütlisektion, sowie mehrerer Gastvereine und der Beteiligung der Einwohnerschaft von Rorschach mit der ganzen Umgebung, fand im Rahmen eines wunderbaren Volksfestes die Einweihung der ersten Fahne statt. Im Jubiläumsbericht des damaligen Vizepräsidenten, Josef Steffen, ist zum frohen Anlass folgender Glückwunsch nachzulesen: Möge das schmucke Banner allen Anlässen, wo immer dasselbe vorangetragen wird, Zeugnis davon abgeben, dass der Verein treu bleibt dem Wahlspruch, der mit goldenen Lettern auf der Fahne geschrieben steht: DER TÖNE MACHT, VERGISST ES NIE, ERWECKT AUCH HERZENS-HARMONIE!

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1903 Es wurde wieder einmal Zeit, da jedes Mitglied nach Mühe und Arbeit einmal ausspannen wollte, um sich mit Freuden der Kameradschaft zu widmen. 36 Bürgermusikanten gingen auf Reisen, vorerst nach Glarus, wo, zusammen mit der dortigen Harmoniemusik, im vollgepfropften „Erlengarten“ abwechselnd konzertiert und gefeiert wurde. Zur Erholung wurde am nächsten Tag die Taminaschlucht sowie die Warmwasserquelle Pfäfers besucht.

1904 Als Gastverein wurde das Thurg. Kantonale Musikfest in Romanshorn besucht, wo für gute Wiedergabe des Vortragsstückes, „Schweiz. Festouverture“ von Racher, ein Ehren-Lorbeerkranz an die Fahne der Bürgermusik geheftet wurde. Im Frühling des gleichen Jahres hatte eine ad hoc Blechharmonie-Abteilung der Bürgermusik die hohe Ehre, an der Glockenweihe der neuen, protestantischen Kirche mitzuwirken.

1905 Bankettkonzert im „Signal“, anlässlich der Réunion der Kaufmännischen Vereine. Zu seinem 50. Priesterjubiläum erhielt H.H. Dekan Gälle eine musikalische Gratulation.

1906 Mitwirkung als Festmusik beim Rheintal. Sängertag in Rheineck, letztmals unter der Stabführung von Direktor M.E. Rascher. Als Nachfolger wurde einstimmig Gottlieb Hug, Trompeter-Instruktor der 6. Division in St.Gallen gewählt. Probleme begannen sich abzuzeichnen, weil sich eine kleine Gruppe von Mitgliedern zeitweise separierte, um selbständig zu Tanzanlässen und kleinen Konzerten aufzuspielen. In der Bürgermusik wirkte also ein Verein im Verein, der sich „Eintracht“ nannte. Mit dem Austritt von 6 Mitgliedern dieser Gruppe war auch die Loslösung vom Stammverein Bürgermusik vollzogen. Der „Musikverein Eintracht“, wie er heute noch mit dem Namen „Stadtharmonie Eintracht“ besteht, wurde damit autonom. Die damaligen Wogen haben sich längst geglättet, denn die beiden städtischen Musikvereine stehen heute, als gegenseitig ernannte Ehrenmitglieder, in bestem Einvernehmen zueinander. Musik verbindet!

1907 Anlässlich der 3. Zusammenkunft der „Post-, Telegraph- und Zollangestellten der Bodenseestaaten“ (EUREGIO BODENSEE) in Rorschach, wirkte die Bürgermusik als Festbegleitung. Am Thurg. Kantonalen Musikfest in Arbon wurde die Ouverture zu „Nordische Seenfahrt“ von Niels W. Gade, mit einem Goldlorbeer begutachtet. 1908 Dankbare Aufnahme fand ein Ständchen, das zu Ehren einer im Hotel Anker abgestiegenen, nationalrätlichen Kommission entgegengebracht wurde. Mit der hiesigen Feuerwehr wirkte die Bürgermusik, begleitend mit Konzerten, am badischen Feuerwehrtag in Konstanz mit. Feuerwehr und Musik fanden sich alleweil wieder!

1909 Herr Dr. Engensperger, das neue Oberhaupt der Gemeinde Rorschach, wurde mit einer musikalischen Ovation geehrt. Zu Ehren von Arnold Nägeli, der während 54 Jahren als Solotrompeter bei der Bürgermusik wirkte, wird ein Gratulations-Konzert veranstaltet. Ein Ereignis der Vereinstreue, wie es in den Annalen der Musikvereine wohl einzig dasteht. Und wieder flogen die Musikanten während zwei Tagen aus. Diesmal führte die Vereinsreise nach Rapperswil-Brunnen-Tellsplatte-Flüelen-Altdorf-Schwyz und Luzern. In Schwyz war es die dortige Feldmusik, mit der man die seit Jahren gepflegten, freundschaftlichen Bande in musikalischer und gesellschaftlicher Einigkeit mit dem Ehrenmitglied noch enger knüpfte. Ungetrübter Frohsinn herrschte allenthalben. Am 31. August erhielt Rorschach hohen Besuch, den österreichischen Kaiser Franz Josef, welcher durch unseren Bundesrat empfangen wurde. Mit dem Abspielen der beiden Nationalhymnen und einiger Märsche konnte die obligate Pflichtübung an diesem denkwürdigen Tag erledigt werden. Tags zuvor bedachte man die anwesenden Bundesräte mit einem Ständchen.

1910 Aus der Bürgermusik wurde die STADTMUSIK RORSCHACH, ein denkwürdiges Ereignis mit Langzeitwirkung bis zum heutigen Jubiläumsjahr! Die vielseitigen Arbeiten und zahlreichen Auftritte blieben jedoch dieselben. So u.a. die Mitwirkung am Feuerwehrfest in St.Gallen, sowie bei der Réunion der Zollangestellten der Bodensee-Uferstaaten in Rorschach. (17. Juli) Auf Ende des Jahres gab Direktor Hug seinen Taktstock in die Hände der Kommission zurück. Die hohe Belastung infolge seiner militärischen Stellung erlaubte es ihm nicht mehr, sich mit der nötigen Gewissenhaftigkeit dem Verein zu widmen. Als neuer musikalischer Führer ging von 27 Bewerbern Herr Jacques Weybrecht, Musikdirektor in Sennheim (Elsass) hervor. Damit wurde der Stadtmusik der glückliche Auftakt für eine sehr erfolgreiche Schaffensperiode gegeben. Ausgewählte Werke von Wagner, C.M. Weber, Berlioz, Schubert, Saint-Saëns, Liszt usw. schufen dem neuen Direktor Gelegenheit, die Proben äusserst interessant und gewinnbringend zu gestalten. Die Reihen der Aktivmitglieder schlossen sich, ein lückenloser Probenbesuch und ein vortreffliches und intensives Studium fing an.

1911 Für dieses Jahr ragte das Seenachtsfest (18. Juli) hervor, dessen Idee die Stadtmusik, unter der finanziellen Beihilfe des Verkehrsvereins, realisieren konnte. Als weitere Anlässe sind der Empfang der Stadtmusik Glarus und eine wohlgelungene Bodenseefahrt mit dem Männerchor Helvetia nach Überlingen bemerkenswert.

1912 Am 19. Mai erhielt die Stadtmusik Besuch von der Feldmusik Schwyz, bei welchem Anlass die freundschaftlichen Beziehungen wieder erneuert und gefestigt wurden. Am 22. Mai fanden sich Stadtmusik und Männerchor Helvetia zu einem Ständchen bei unserem Gönner, Herrn Dr. B. Heberlein, zusammen, dem die Würde des Grossratspräsidenten übertragen worden war.
1912 Vom 8. bis 16. Juni fungierte die Stadtmusik, zusammen mit der Regimentsmusik Konstanz, begleitend am Schützenfest in Rorschach und Umgebung. Einzeln und auch gemeinsam spielten die beiden Korps und unterhielten so die zahlreichen Festbesucher. Am 24. Oktober wurde, unter Mitwirkung des Männerchors Helvetia, zur Feier des 90-jährigen Bestehens der Stadtmusik, ein Wohltätigkeitskonzert in einfacher, würdig festlicher Weise gegeben.

1913 Am 17. August beteiligt sich die Stadtmusik am 75jährigen Jubiläum der Bürgermusik Untereggen; es soll dies manchen Sommerschweisstropfen gekostet haben. An der Bündnerischen Industrie- und Gewerbeschau, am 3. August in Chur, verzeichnete man grossen Erfolg und festigte damit den guten Ruf aufs neue. Aber, ach wie so bedenklich! Für die Stadtmusik brachte der Kriegsbeginn im Jahr 1914, gleich anderen Vereinen, grosse Enttäuschungen und Entbehrungen. Das in bester Blüte funktionierende Korps, welches eine vielversprechende Tätigkeit vor sich sah, wurde schlagartig dezimiert. 15 Mitglieder folgten dem Ruf unter die Militärfahnen. Die Vereinstätigkeit musste ein volles Vierteljahr eingestellt werden und die mit einem Konzert in der Landesausstellung in Bern verbundene Berner-Oberland-Reise, welche unmittelbar vor der Türe stand, ward zunichte gemacht. Trotzdem gab man den Mut nicht auf. Wenn auch besetzungsmässig reduziert, nahm die Stadtmusik ihre Aufgaben soweit als möglich wahr, und das erstmals wieder anno 1916 als Festmusik, am 2. Juli, anlässlich des kantonalen Schwingertages in Rorschach. Zweimal hatte die Stadtmusik Gelegenheit, in Rorschach tagenden Gästen die musikalischen Grüsse darzubringen. Das erste Mal waren es Mitglieder des Stickereifabrikanten-Verbandes, das zweite Mal die Delegierten ostschweizerischer Konsumvereine. 1917 Am 28. und 29. Juli galt der Munotstadt Schaffhausen die Ehre eines Besuches. Die musikalischen Darbietungen, zusammen mit der Stadtmusik Schaffhausen, im bis auf den letzten Platz besetzten grossen „Rüdengarten“, wurden sehr dankbar aufgenommen. Über dieses Konzert schrieb s.Zt. der Rezensent des „Schaffhauser Intelligenzblattes“ u.a.: Die Rorschacher Stadtmusik ist ein altrenommiertes, sehr leistungsfähiges Musikkorps, welches bald das hundertjährige Jubiläum seines Entstehens feiern kann. Das Programm vom letzten Samstag wies sehr schwierige und gediegene Nummern auf, die mit erstaunlicher Sicherheit bewältigt wurden. Besondere Erwähnung verdienen die zahlreichen Holzbläser, die dem „Blech“ gegenüber viel Abwechslung bringen und hie und da glauben liessen, man habe ein Orchester vor sich. Man erhielt den Eindruck, eines der bestgeleiteten und eingespielten Musikkorps der Schweiz vor sich zu haben.

1918 Das Wohltätigkeitskonzert vom 15. Januar, welches gemeinsam mit der Bataillonsmusik 140 (Dir. Musikfeldw. Kurmann) durchgeführt wurde, brachte beiden Korps einen unvergleichlichen Erfolg. Gott sei Dank! Der 4 Jahre dauernde 1. Weltkrieg ging zu Ende.

1919 Mit dem Kirchenkonzert, welches unter Mitwirkung von Herrn Dir. Schefold, Orgel und Herrn Alexander Huber, Violine, am 13. April in der evang. Kirche durchgeführt wurde, hatte sich die Stadtmusik an eine sehr dankbare Aufgabe heran gewagt. Es war eine Stunde innerer Sammlung für Spielende und Zuhörende. Die Vorurteile, dass Blasmusik für kirchliche Zwecke ungeeignet sei, wurden durch dieses Konzert widerlegt, denn die Blasmusik mit ihrem mannigfachen Kolorit und ihrer Abstufungsmöglichkeit vom feinsten pp bis zur elementaren Wucht ist nach der Orgel das geeignete Ausdrucksmittel für das Ernste, Feierliche und Erhabene.

1920 Nach ausserordentlich verdienstvollem Wirken nimmt leider Jacques Weybrecht mit dem Winterkonzert Abschied von seinem Korps und den Freunden und Gönnern der Stadtmusik. In der Nachfolge hatte die Stadtmusik wiederum grosses Glück. Mit Herrn Albert Neudel, Obermusikmeister der früheren Regimentsmusik in Lindau, wählte sie einen Dirigenten, der das volle Rüstzeug besass, das sorgfältig gehütete Pfand Weybrechts zu übernehmen, einen Musiker von Gottesgnaden, einen Meister in der Führung des Taktstockes. Aus Neudels erster Wirksamkeit sind hervorzuheben: die Mitwirkung am Jubiläums-Turnfest des hiesigen Stadtturnvereins (24. Mai) und am Seenachtsfest vom 7. August, welches dem Beschauer wiederum ein prächtiges Bild zu bieten vermochte. Eine Seefahrt per Extradampfer nach Bad Schachen und Lindau, verbunden mit einem Wohtätigkeitskonzert im vollbesetzten Garten des Bad Schachens, wo Meister Neudel früher so oft seine Regimentsmusiker um sich versammelte, verbreitete freundschaftliche Stimmung und grossen Erfolg.

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1921 Am 11. Mai beehrte die Stadtmusik den neugewählten Grossratspräsidenten, Herrn Dr. jur. Theodor Eisenring, mit einem Ständchen. Am 10 Juli wurde im gut besuchten Musikpavillon des Kursaales Bad Ragaz ein Konzert gegeben. War auch der klingende Erfolg, infolge der hohen Reisespesen, sehr bescheiden, so wog ihn der musikalische reichlich auf. Eine, am 28. August mit Sonderdampfer ausgeführte Seefahrt nach Bregenz, nahm einen sehr guten Verlauf. Im Musikpavillon der dortigen Parkanlage gab die Stadtmusik ein Konzert, dessen Ertrag einem wohltätigen Zwecke zufloss. Tags zuvor galt der Mitwirkung beim See-nachtsfest in Rorschach.

1922 Eigentlich ein Jubeljahr, denn „100 Jahre Stadtmusik Rorschach“ hätte doch gebührend gefeiert werden müssen. Jedoch, viele ungünstige Faktoren standen hindernd im Wege, um das in bescheidenem Rahmen gedachte Festchen in den Mauern Rorschachs durchzuführen. Es wurde Verschiebung auf das Frühjahr 1923 beschlossen, denn als die Vorbereitungen zur Jubelfeier in vollem Gange waren, wurde der umsichtige Präsident, Karl Dickreuter, nach kaum fünftägiger Krankheit durch den unerbittlichen Tod plötzlich aus der Mitte des Vereins und der Gesellschaft entrissen. Wie freute er sich auf das Jubiläumsfest, dessen Vorarbeiten er mit grossem Geschick an die Hand genommen hatte! Am 6. April wurde der allseits geliebte Präsident mit Trauerspiel zu Grabe geleitet. Am 16. Juli durfte die Stadtmusik, zusammen mit der Liedertafel St.Gallen, in der Festhütte das Eidg. Turnfest mit einem Konzert eröffnen. Weitere Verpflichtungen folgten, so am 19. August am Seenachtsfest, und der 20. August galt dem Besuch der Schwestersektion, der Bürgermusik Gossau, die das Fest ihres 50-jährigen Jubiläums feiern durfte. Und, nun endlich im folgenden Jahr 1923 wurde, am Auffahrtstag, 10. Mai, das 100 Jahr Jubiläum der Stadtmusik nachgefeiert. Es war ein grossartiges Fest an welchem, beim Umzug, in der Festhütte bei der Feldmühle und im Kronensaal, 17 Vereine mit rund 500 Musikanten beteiligt waren. Auch ein Gesamtchor gelangte zum Vortrag mit zwei Darbietungen, dem „Altniederländischen Dankgebet“ von Kremser und dem „Huldigungs-Festmarsch“, komponiert von Albert Neudel, dem Stadtmusik- und Festdirigenten. Die Leitung der Grossveranstaltung lag u.a. in den Händen von Ehrenpräsident Josef Steffen und Kantonsrat Ernst Löpfe-Benz. Als Nachfolger des dahingeschiedenen Josef Steffen wurde Seminarlehrer Walter Schönenberger auf den Präsidententhron erhoben. Im gleichen Jahr findet man den erfolgreichen Besuch des Eidg. Musikfestes in Zug, sowie ein Gartenkonzert mit dem Männerchor Helvetia, ein Konzert für die Ruderregatta und schliesslich ein Gartenkonzert im Hotel Bär, Arbon. Die folgenden Jahre, von 1924 bis 1952, beinhalten eine solche Vielzahl von Veranstaltungen, dass diese nur noch im Telegrammstil erwähnt werden können. Zudem sind nun diese Begebenheiten den älteren Jahrgängen oftmals noch in lebhafter Erinnerung. Also erinnern wir uns, kurz und bündig, an die goldenen 20er Jahre, und leider gezwungenermassen auch an die krisenbeladenen 30er Jahre:

1924 Bankettmusik für den Süddeutschen Wirteverein in Rorschach. Gartenkonzert im Hecht Rheineck. Marsch- und Begleitmusik beim Blumenfest. Marschmusik für die Schützenvereine, die mit hervorragenden Resultaten aus Aarau zurückkehrten. Konzert der vereinigten Stadtmusiken Rorschach und Lindau in der Festhalle Lindau. Marsch- und Bankettmusik zum Unteroffizierstag. Empfangsmusik anlässlich der Feier der 100jährigen Bodenseeschiffahrt.

1925 Grosses Fasnachtskonzert im Kronensaal. Ständchen für alt Gemeindeammann Hintermeister (80 Jahre). Doppelkonzert Rorschach/Lindau in Bad Schachen. Waldfest mit dem Stadtturnverein im Withenholz Goldach. Marsch- und Bankettmusik zur Fahnenweihe des Velo-Clubs Rorschach. Galakonzert am Kantonalschützenfest St.Gallen. Konzert im Ochsengarten Goldach. Empfang des UOV von den schweiz. UO-Tagen in Zug. Gartenkonzert im Wilden Mann Meersburg.

1926 Konzert beim Krankenhaus, Postplatz, Bedaschulhaus, Seepark, Kronenplatz und Landhaus. Reise nach Innsbruck-Bozen-Meran. Konzert im Stella Maris zu Ehren seiner Exzellenz Eugenio Pacelli, Apost. Nuntius und später Papst Pius XII.

1927 Kant. Turnfest mit Festspiel „Walthari“, als Festmusik für Marschmusik, Galakonzerte und musikalische Begleitung des Festspiels. Trauermusik für Ehrenmitglied Karl Knecht.

1928 (Nur so nebenbei das Geburtsjahr des Chronisten) Teilnahme am grossen Fasnachtsumzugs des Gemeinnützigen- und Verkehrsvereins. Grosses Konzert mit Tenorhorn- und Flötensolisten im Kronensaal. Besuch des Kant. Musikfestes in Wattwil.

1932 Familienabend im Kronensaal mit Ilse Tippmann, Sopran und Paul Schmalz am Flügel.

1935 Marschmusik, Feldgottesdienst und Bankettkonzert anlässlich der Kant. Unteroffizierstage.

1936 Vereinsreise über Bern-Domodossola-Lugano, wo im Studio das erste Radiokonzert gegeben wurde. Konzert in Stein am Rhein. Kreismusiktag in St.Georgen. Fahrt mit dem Männerchor Helvetia nach Bregenz.

1937 Gemeinschaftskonzert mit Männerchor Frohsinn im Kronensaal.  Seefahrt mit dem Stadtturnverein nach Bregenz. Jubiläumskonzert (115 Jahre) mit Uniformeinweihung.

1938 Galakonzert am Stadtturnverein-Jubiläum. Bankettmusik für Schwerhörigenverein. Jubiläumsfeier in Untereggen. GVV-Jubiläum Festmusik und Umzug. Mitwirkung am Kreismusiktag in Goldach. Abholen des Kraftsportvereins.

1939 Fahnenweihe des UOV. Schweiz. Fourier-Delegiertenversammlung. Umzug und Konzert zur abendlichen Unterhaltung. Mitwirkung am Kreismusiktag St.Gallen-West. Konzert an der Landesausstellung in Zürich. Radiokonzert im Studio Zürich. Ausbruch des zweiten Weltkrieges. Am 2. Sept. Generalmobilmachung. Viele Musikanten werden zum Aktivdienst aufgeboten. Die Grenzen wurden geschlossen. Verzicht auf den musikalischen Leiter, Direktor Albert Neudel, und Entlassung desselben mit einem Abschiedskonzert im Kronensaal. Reduzierter Probenbetrieb. Prof. Paul Schmalz übernimmt interimistisch die musikalische Leitung und dirigiert im zweiten Kriegsjahr.

1941 ein grosses Konzert der Stadtmusik im Kronensaal. Herr Guido Bartsch wird neuer Dirigent und leitet.

1942 das erste Saalkonzert und auch die Festmusik beim Rheintalischen Turnfest in Staad. Der Ehrenpräsident J. Steffen und Ehrendirektor Albert Neudel werden durch Tod entrissen.

1943 Abschiedskonzert von Guido Bartsch im Kronensaal. Wahl von Hans van der Meer zum neuen musikalischen Leiter der Stadtmusik, welcher im Kronensaal 1944 erfolgreich sein Eröffnungskonzert gab. Mitwirkung an der Fahnenweihe „50 Jahre Männerchor Frohsinn Rorschach“. Für den Sommer plante die Stadtmusik die Durchführung eines Parkfestes. Infolge der „Anbauschlacht“ zur Selbstversorgung der Bevölkerung verbot der Stadtrat das geplante Fest wegen kriegsbedingt notwendiger Rapsanpflanzung der Beete. In der Schreckensnacht vom 28. April 1944 muss die Musikprobe wegen Fliegeralarm abgebrochen werden. Friedrichshafen wurde durch alliierten Bombenangriff weitgehend zerstört. Man hoffte und rechnete mit dem Ende des schon 5 Jahre dauernden, schrecklichen Krieges, was dann

1945 am 8. Mai endlich Wirklichkeit wurde. Der Waffenstillstand wurde mit Marschmusik gefeiert. Die Mitglieder kehrten aus dem Aktivdienst zurück. Die Reihen der Musikanten wurden sukzessive wieder geschlossen. Die normale Probentätigkeit konnte wieder aufgenommen werden. Der musikalische Wiederaufbau begann.

1946 war das Vorarlberger Funkorchester, unter Hans Moltkau, bei der Stadtmusik Rorschach im überfüllten Kronen-Saal zu Gast. Begleitpersonen der Vorarlberger waren Bundesrat Eugen Leissing, Dr. G. Moosbrugger, Dornbirns Bürgermeister, Colonel André Blanc und Capt. Pièrre Seguy von den franz. Besatzungsbehörden. Der Tenor Rudolf Christ verscheuchte die triste Nachkriegsstimmung indem er Lehars „Freunde, das Leben ist lebenswert“ in den Saal schmetterte und alle Herzen flugs zu erobern vermochte. Einige Wochen später fand Rorschachs Gegenbesuch in Dornbirn statt. Eine grossartige Konzertfolge im Rundfunksaal wurde vom Vorarlberger Publikum mit riesigem, dankbarem Applaus entgegengenommen. Zum letztenmal wurden im alten, morschen Musikpavillon beim Stadtpark und auch vor dem abbruchreifen Restaurant „Spirig“ beim Hafenbahnhof, Konzerte dargeboten. Sonntag, 30. Juni Fahnenweihe und Jubiläum des 125jährigen Bestehens der Stadtmusik Rorschach auf dem Pestalozzi-Schulplatz. Damit verbunden war ein grosser Festzug und Kreismusiktag mit 14 Musikvereinen. OK-Präsident war Ernst Löpfe-Benz, Alt-Ständerat.

1947 Vom 31. Mai bis 22. Juni mussten „alle Mann auf Deck“ zum Grosseinsatz bei den Millenariumsfestlichkeiten (1000 Jahre Rorschach 947-1947) in der riesigen, massiv gebauten Festhalle auf der Brauereiwiese. (Heute noch die OLMA-Festhalle Nr. 14 in St.Gallen.)

1948 Grosses Saalkonzert mit dem populären Gesangsstar Arthur Beul und dem hiesigen Tanz- und Unterhaltungsorchester Georg Schonath.

1949 Dir. Hans van der Meer wird vom Tod entrissen und mit Trauermusik zu Grabe getragen.

1953 (Nur so nebenbei das Eintrittsjahr des Chronisten Klarinettist in die STAMURO) Musikalische Untermauerung der Kundgebung für die Schiffbarmachung des Rheines von Basel bis zum Bodensee. (Daraus ist nie etwas geworden, denn in späteren Jahren wurde die Übung abgeblasen.) Marschmusik zum Jubiläum 150 Jahre Kanton St.Gallen.

1954 Das alte Restaurant „Adler“ wird abgebrochen, um Fritz Lüpolds neuem Kino „Rex“ Platz zu machen. Daher Trauermusik zum Adlerabbruch und Festouvertüre für kommendes Kino Rex.

1955 Das Hotel „Schäflegarten“ muss dem neuen Coop-Einkaufszentrum weichen und wird abgerissen. Damit verliert die Stadtmusik das langjährige Stamm- und Probelokal und muss in mühsamer Fronarbeit, zusammen mit Kollegen der „Eintracht“, den Luftschutz-Theorieraum an der Bleichestrasse zum Probelokal umbauen. Marschmusik zum 100 Jahr Jubiläum des Rorschacher Gesellenvereins. Saalkonzert für Landeslotterie. Letztes Mal Silvestermusik.

1956 Konzert zur Neuuniformierung des Musikvereins Eintracht und anlässlich des Bezirks-Sängertages. Besuch des Kreismusiktages Goldach.

1957 Festmusik zum Bundessängertreffen in Bregenz. Kreismusiktag in Rorschacherberg. Richard Bobek wird mit einem Ständchen für 50 Jahre Aktivmitgliedschaft geehrt. Grosser Silvesterball in der „Krone“.

1958 Besuch des Kreismusiktages in St.Gallen. Mitwirkung beim Kornhausfest. Gedenkmusik am Grabe von alt Dir. Albert Neudel in Lindau. Lotterieabend im prallbesetzten Kronensaal mit grossem Erfolg zugunsten einer Neuuniformierung. Grosser Silvesterball.

1959 Grosses Stadtparkfest, verbunden mit Neuuniformierung; als Gäste wirkten u.a. der Musikverein Eintracht und die Stadttambouren mit. Ein ganz besonderes Ereignis war der Besuch des St.Gallischen Kantonalmusikfestes in Wil in der 1. Stärkeklasse (sehr schwierige Kompositionen), wofür die Stadtmusik den Lorbeerkranz mit Goldeinlage für vorzügliche Leistung erhielt. Grosser Empfang mit Spiel durch die Eintracht und vielen Vereinsdelegationen samt Fahnen auf dem Marktplatz in Rorschach.

1960 Abendunterhaltung gemeinsam mit Männerchor Frohsinn im Kronensaal. Besuch des Kant. Appenzellischen Musikfestes in Heiden. Die Stadtmusik Rorschach wirkt als erster ausländischer Verein am Hafenkonzert „Gruss vom Bodensee“ in Friedrichshafen mit. Sie erntet mit einem vielseitigen Programm im vollbesetzten Büffetrestaurantsaal, bei gleichzeitiger Direktübertragung durch den Südwestfunksender, einen grossartigen Erfolg. Stadtammann Ernst Grob begleitete den Verein, der im Morgengrauen des 14. Augusts mit der gecharterten „Rheinlust“ nach dem benachbarten Friedrichshafen übersetzte. Moderator war der im Radio bestbekannte Dr. Gerd Schneider. Seither ist das Mitwirken von ausländischen Musikvereinen an den Hafenkonzerten zur Tradition geworden. In späteren Jahren wurden die Konzerte „Gruss vom Bodensee“ auch von Hafenstädten am Schweizerufer übernommen und zuerst von Fredy Weber, dann durch Regina Kempf moderiert. Zum allerletzten Mal, vor dem Abbruch der „Krone“,  grosser Silvesterball im traditionsreichen Kronensaal.

1961 Ständchen für den 99jährigen alt Seminardirektor Vinzenz Morger.

1962 Marschmusik anlässlich Jubiläum „100 Jahre Eidg. Musikverein“. Auf Einladung des Südwestfunkes bereits zum zweitenmal Mitwirkung am Radiokonzert „Gruss vom Bodensee“. Wiederum war ein Extraschiff (wie früher) Transportmittel nach Friedrichshafen retour. Bordmusik für Schweiz. Schlossermeisterverband. Gemeinschaftskonzert mit Musikverein Eintracht. Pavillonkonzert mit „Corale italiano“, Leitung Leo De Toffol. Gedenkkonzert zu Ehren des Eidg. Musikvereins zur 100 Jahr Feier. Grosses Parkfest mit Jubiläumsfeier „140 Jahre Stadtmusik Rorschach“. Als wohlverdiente Entlöhnung, nach arbeitsintensiven Jahren, unternahmen die Stadtmusikanten samt ihren Frauen und anderen Schätzen eine unterhaltsame 4-Tagereise nach Paris und Versailles zum Preis von Fr. 157.-.

1963 Musikalische Umrahmung der denkwürdigen Gemeinderatssitzung auf dem unpolitischen Glatteis des Bodensees, 200 Meter nördlich des Kornhauses anlässlich der Seegfrörni. Aus den Verhandlungen unter Gemeinderatspräsident Max Büchler wurde protokollarisch festgehalten: „Das Eis Hält!“ Mit nachfolgendem grossem Volksfest auf den Eisflächen des Bodensees, bei Spiel der Stadtmusik, wurde dies dann auch unter Beweis gestellt.

1964 Besuch des Liechtensteinischen Verbandsmusikfestes in Vaduz. Galakonzert an der EXPO in Lausanne. Empfang der Delegierten des St.Gallischen Kantonalmusikverbandes.

1965 Erstmals Konzert im Saale des neuen evangelischen Kirchgemeindehauses. Besuch des Kant. Musikfestes in Widnau mit mässigem Silberlorbeer-Erfolg, denn auf der engen Bühne in der altehrwürdigen St.Perskirche gab es Platz- und akustische Probleme. (Die Pauke fiel kurz vor Spielbeginn hinter die Bühne, was zu erheblicher Nervosität führte.) An der ausserordentlichen Delegiertenversammlung vom 5. Dezember in Sevelen wurde Präsident Carlo Gradenecker in einer Kampfwahl in den Vorstand des St.Gallischen Kantonal-Musikverbandes gewählt.

1966 Konzert für den „Rorschacher-Verein Zürich“ im Albisriederhaus. Konzertante Reise-Begleitung des Coop nach Lugano. Mitwirkung am FAKOWI-Fasnachtsumzug in Winterthur, mit 1. Sujetpreis ausgezeichnet. Galakonzert im Festzelt anlässlich „100 Jahre St.Gallischer Kantonal-Sängerverein“ in Rorschach mit Stadtmusiken von Arbon und St.Gallen. Ständchen zur Wahl des neuen Stadtammanns Werner Müller.

1967 Grosser Erfolg mit Neujahrskonzert im evang. Kirchgemeindehaus mit Solisten Margrit Chytil Sopran, Alfons Bieger Klarinette und Paul Schweizer Trompete. Fasnachtsball im „City-Restaurant“. Beteiligung am FAKOWI-Fasnachtsumzug in Winterthur. Städtekonzert Arbon-Rorschach-St.Gallen am Schweiz. Arbeiter-Jodlerfest in Arbon. Engagement zum grossartigen Blumencorso in Nizza, verbunden mit 3-tägigem Vereinsplausch. Empfang der Knabenmusik Winterthur.

1968 Neujahrskonzert im evang. Kirchgemeindehaus. Mitwirkung an der Monument-Enthüllung zur Erinnerung an die „Seegfrörni 1963“ mit begleitendem Volksfest, organisiert durch den Gewerbeverein. Empfang der Dinkelsbühler Knabenkapelle und der Knabenmusik Winterthur. Mitwirkung an der Direktübertragung der Ringsendung des Landesstudios Tübingen. Trauerspiel für Renaud Zemp, langjähriger Präsident und Ehrenmitglied, sowie seiner Gattin, die bei einem tragischen Autounfall auf der Autobahn bei Oberbüren tödlich verunglückten. Festmusik zur 100 Jahrfeier des Stadttunvereins.

1969 Fasnachtsball im „City-Saal“. Besuch der Musikfeste in Altenrhein und Rorschacherberg. Galakonzert am Jubiläum „75 Jahre Männerchor Frohsinn“.

1970 Abschiedskonzert von Ehrendirektor Otto Voigt, zusammen mit Stadttambouren. Mit Schürmanns Maskenmotiv „Jacqueline und Onassis“ grosse Erfolge an den Fasnachtsümzügen in Rorschach und Winterthur. Trauerspiel für Ehrenmitglied Richard Bobek (Soloklarinettist!). Besuch mit Gewerbeverein in Nonnenhorn.

1971 Neujahrskonzert im evang. Kirchgemeindehaus mit Erwin Baumgartner und Bruno Niederer als Solisten. Konzert in der „Waldau“ für die Delegierten des Kant. Offiziersvereins. Einweihung der Schwimmbecken im Strandbad. Erste Bundesfeier auf dem See mit dem GVV, unter Leitung von Victor Capaul. Herbstausflug ins St.Galler Oberland. Ständchen bei alt Präsident Walter Schönenberger. Konzert auf dem See anlässlich Jubiläumsdampferfahrt der Firma Carl Stürm & Co. AG mit den Delegierten der Österreichischen Alpina-Montangesellschaft. Konzert zum Ballonstart zur Finanzierung der Alterssiedlung mit Dr. Walter Kägi und Hans Monstein als Initianten. Mitwirkung am Rorschacherfest. Empfang des neugewählten Bundesrates Dr. Kurt Furgler, gemeinsam mit der Stadtharmonie Eintracht, beim Hafenbahnhofplatz.

1972 „Alle Mann auf Deck“ für die Durchführung der umfangreichen Jubiläumsfestivitäten „150 Jahre Stadtmusik Rorschach“. Gleich zu Beginn des Jahres, am 9. Januar, ein anspruchsvolles Jubiläums-Konzert im evang. Kirchgemeindesaal. U.a. erfuhr der Jubiläumsmarsch vom Dirigenten Gerhard Leonhard die Uraufführung. Nebst den laufenden Festveranstaltungen mussten weitere Verpflichtungen erfüllt werden, so u.a. Trauermusik für alt Präsident Walter Schönenberger und Gönner Leo Chytil. Ständchen zu Ehren des neu gewählten Regierungsrates Ernst Rüesch, sowie der neuen Kantonsräte Dr. Walter Kägi und Robert Venzago. Den gross dimensionierten Jubiläumsfestlichkeiten, jeweils über 2 Wochenende vom Freitag / Samstag / Sonntag des 23. Juni und 1. Juli, war ein Bombenerfolg beschieden. Man sagte: „Sowas hat Rorschach noch nie erlebt!“ Die vielseitigen Darbietungen im 3200 Personen fassenden Festzelt auf der Brauereiwiese, die Festumzüge durch die Stadt, die Marschmusikparaden in den Strassen und auf dem Sportplatz Pestalozzi und vieles mehr, begeisterten das überaus zahlreich erschienene Publikum. Akteure waren viele In- und Ausländische Musikkorps, so u.a. erstmals in der Schweiz eine US-Army-Band, das Oberkrainer-Sextett aus Ljubljana, die „Münchner Schottenhamel“, das „Hazy Osterwald-Sextett „ mit seiner neu einstudierten Olympia-Show und das „Hugo Wuest-Sextett“. Höhepunkte waren der Jubiläumsfestakt mit Neuuniformierung der Stadtmusik Rorschach, das Musiktreffen und die festliche Weihe der neuen, zu den historischen Uniformen passenden, Vereinsfahne. Die Organisatoren mit OK-Präsident, Dr. jur. Walter Kägi und dem Festmanager, Kurt Schaffner an der Spitze, waren über den Verlauf der Jubiläumsfestivitäten, samt dem überaus erfreulichen Reingewinn durchaus zufrieden. Ein erfolgreiches Jubiläumsfest ging als Markstein in die Geschichte der STAMURO ein, und man konnte mit Genugtuung zur Tagesordnung übergehen, mit der Hoffnung auf weiteres Gedeihen und Gelingen, so Gott will, bis zur nächsten Jubiläumsfeier „175 Jahre Stadtmusik Rorschach“ im Jahre des Herrn 1997.

1973 Im 7. Vierteljahrhundert ab 1973, stand die Stadtmusik unter der Leitung der Präsidenten Sepp Bäbi für das Interne und Kurt Schaffner für das Externe. Die musikalische Leitung lag in den Händen von Gerhard Leonhard. Dieses 3er-Team, das sich dank harmonischer Zusammenarbeit bestens bewährte, präsentierte sich anlässlich der 151. HV vom 16. März im Hotel Anker vor dem Verein und einer Schar illustren Ehrengästen. Stolz hielt man Rückschau auf das vorzüglich verlaufene Jubiläumsfest, und feierte den grossen Erfolg. Besonderen Dank und Anerkennung zollte die HV den anwesenden Festorganisatoren. Die Ressortschefs erhielten, unter grossem Applaus für ihren enormen Einsatz die Ehrenmitgliedschaft der Stadtmusik Rorschach zugesprochen; so u.a. Dr. Walter Kägi, Kurt Schaffner, Stadtammann Werner Müller und auch die Stadtharmonie Eintracht. Dessen Präsident, Willi Kern, verdankte die Auszeichnung und betrachtete die noble Geste als gutes Omen für weitere freundschaftliche Beziehungen zwischen den beiden städtischen Musikvereinen. Nebst dem traditionellen Januar-Neujahrskonzert und den alljährlich üblichen Auftritten zu Pavillonkonzerten, Ständchen und Marschmusikdarbietungen machte die STAMURO in diesem Jahr keine grossen Sprünge. Man war mit dem Musikverein Rorschacherberg übereingekommen die grosse Belastung des gemeinsamen Dirigenten, Gerhard Leonhard, durch die Stadtmusik während des Jubiläumsjahres 1972, nun für 1973 zu Gunsten des Nachbarvereins doch etwas zu kompensieren. Infolge dieser Rücksichtnahme war die Musikkommission gehalten, das Neujahrskonzert von 1974 am 13. Januar im evang. Kirchgemeindehaus in leichterem Rahmen zu gestalten. Ein weiteres Problem kam dazu. Die gemeinsame Direktion in der Person von Gerhard Leonhard wurde zum Leiter der renomierten Stadtmusik Olten berufen. Mit Bezahlung einer bescheidenen „Transfersumme“ von 500 Franken entsprach man den Wünschen der Oltener und überliess ihnen Dir. Leonhard schon etwas vor dem eigentlichen Kündigungstermin. Nun, der Oltener Vorstand hatte guten Geschmack und die Stadtmusik keinen Direktor. Eine Lösung des Problems ergab sich, indem Hans Schildknecht per 1. März zum neuen Dirigenten gewählt wurde. Wiederum mussten sich die Musikanten mit dem Proben- und Veranstaltungsbetrieb den entstandenen Gegebenheiten anpassen. Man hatte Glück. Der neue Leiter verstand es mit kluger Berechnung und Abwägung, Bestehendes und Neues in die Gestaltung des angelaufenen Jahresprogrammes einzufügen. Dadurch konnte den anstehenden Verpflichtungen über das Jahr 1974 hindurch Genüge geleistet werden. Es waren dies das Jahreskonzert am Sonntag, 13. Januar  im evang. Kirchgemeidehaus. Am 24. Februar und 3. März stand Beteiligung an den Fasnachtsumzügen in Rorschach im Programm. Am Freitag, 15. März, wurde die Hauptversammlung im Hotel Anker musikalisch umrahmt. Diese wurde innert kürzester Zeit von 2 Stunden abgewickelt, denn es gab keine Probleme weil die beiden Präsidenten Bäbi und Schaffner, der ganze Vorstand sowie die Musikkommission, mit Dirigent „Haschi“ ihre Ämter weiterführten. 4. Mai: Sternfahrt der Bodenseeflotte nach der Insel Mainau. 9. Juni: Festival der Blasmusik in St.Gallen anlässlich des Jubiläums „50 Jahre St.Gallischer Kantonal-Musikverband“. 16. Juni: Fronleichnamsfeier auf dem Kirchplatz und anschliessend Ständchen beim Spital. Samstag/Sonntag 29./30. Juni: „75 Jahre UOV Rorschach“ mit Beteiligung am Festzug und der Fahnenweihe. Eine Woche später am 6. und 7. Juli: Teilnahme an Neuuniformierung der Stadtharmonie Eintracht. 1. August Mitgestaltung der Bundesfeier im Stadtpark Rorschach. 25. August Radio-Konzert, Übertragung des Südwestfunkes aus der Flughalle Altenrhein mit über 1000 Besuchern. 12. August: 50 Jahre Aluminiumwerke AG Rorschach mit Jubiläumsfeierlichkeiten im Festzelt. 1. Dez.: Feier zu „50 Jahre Bodensee-Kursschifffahrt“ mit Begrüssungskonzert der Stadtmusik in ihren historischen Uniformen. Natürlich beteiligte sich das Korps das Jahr hindurch an weiteren kleineren Veranstaltungen und Empfängen und beglückte die Bevölkerung mit Marschmusik und Ständchen. Erfreuen konnte es sich über die Erhöhung der jährlichen Subvention der Stadt von 10 auf 12’500 Franken. Bestrebungen zur Gründung einer Jugendmusikschule war kein Erfolg beschieden, denn der Schulrat hatte (noch) zu wenig Musikgehör und transponierte die Kredite zu Gunsten einer körperlichen Ertüchtigung der Schüler. Die Musikkommission befasste sich mit der Anschaffung von neuen Instrumenten, denn Geld war ja vorhanden. Ein Übergang auf silberfarbene Instrumente wurde einstimmig als unerwünscht erklärt. So verblieb man auf gelb und schwarz und schaffte 3 Hörner , 2 Trompeten und 2 Flügelhörner sowie 4 Klarinetten zu günstigen Preisen an.

1975 Die 153. Hauptversammlung vom Samstag, 15. März im Hotel Anker unter dem Vorsitz von Kurt Schaffner brachte Änderungen in Vereinsleitung und Vorstand. Internpräsident Sepp Bäbi erklärte seinen Rücktritt. Ihm wurde für seine rastlose und immer liebenswürdige Präsidialtätigkeit von 13 Jahren sowie seiner Gesamtvorstandsmitwirkung von 30 Jahren, eine Urkunde überreicht, die seine grossen Verdienste mit der Ernennung zum Ehrenpräsidenten der Stadtmusik krönte. Als sein Nachfolger wird einstimmig Walter Schmidli erkoren. Nach langjähriger Tätigkeit als Aktuar übergibt Carlo Gradenecker sein Amt an Paul Schär, verbleibt jedoch weiterhin als Beisitzer im Vorstand. In der Umfrage zeigte es sich, dass auch die HV über die harzige Einstellung der Schulbehörden gegenüber der Gründung einer Jugendmusikschule enttäuscht ist. Resolut solle man aus Musikkreisen dahin wirken, dass für die Jugend, nebst der körperlichen Ertüchtigung, auch die Pflege des Musischen in der Schule seine Berechtigung findet. Nicht nur Sport, sondern sicher auch Musik kann jungen Menschen Freude und Erfüllung bedeuten! Diese Gedanken mögen den programmierten Jahresverlauf begleiten, zu welchem folgende Veranstaltungen bemerkenswert sind: Als erstes im Programm war das Jahreskonzert vom 12. Januar erwähnt, in welchem der 2. Satz aus der unvollendeten Sinfonie von Franz Schubert, die 1. Suite L’ Arlessienne von Georges Bizet und aus dem zweiten Konzertteil u.a. eine Selection aus Jesus Christ Superstar vom kometenhaft bekanntgewordenen englischen Komponisten Andrew Lloyd Webber, sowie schliesslich das Paradestück „Duke Ellington in Concert“. Weitere Verpflichtungen oblagen der Stadtmusik am 26. April, Sternfahrt der Bodenseeschifffahrt. 25. Mai am Vormittag Empfang des Rorschachervereins Zürich auf dem Kornhausplatz und am Nachmittag Konzert zur Neuuniformierung der Musikgesellschaft Tübach. 15. Juni Bankettmusik und Festumzug anlässlich des Kantonalturnfestes in Rorschach. 3./4./5. Oktober Vereinsausflug und Mitwirkung am Winzerfest mit Corso in Lugano. Natürlich war die Stadtmusik an weiteren Veranstaltungen zugegen. Es würde jedoch zu weit führen, alle Aktivitäten zu erwähnen. Dies gilt auch für die Chronik der nächsten Jahre. Ein ganz besonderes Ereignis war die „Geburt“ des vereinseigenen Mitteilungs- und Informationsblattes mit Namen, „D’Schtadtmusigzitig“, Die erste Ausgabe erschien im Sommer 1975. Für die gefällige Gestaltung und interessante Redaktion zeichneten sich Hans Schildknecht, Urs Thür und Walter Schmidli verantwortlich. Allgemein fand die reichillustrierte und ansprechend gestaltete Zeitung weitgestreuten Anklang. Man wünschte dem sympathischen Vereinsblatt ein gedeihliches, erfolgreiches und langes Leben. Der Schreibende benützt die „Schtadtmusigzitig“ als nützliche Fundgrube für die Erstellung der Vereinschronik der STAMURO über die folgenden zwei Jahrzehnte, bis zum Jubiläumsjahr 1997. Bedeutende Ereignisse habe ich wie folgt herausgepickt:

1976 Höhepunkte aus dem Jahreskonzert vom 11. Januar im evang. Kirchgemeindehaus waren „Pomp and Circumstances“ vom englischen Komponisten Edward Elgar, das Klarinettenkonzert in A-Dur von Mozart mit den Solisten, Guido Schwalt, Klarinette und Bernhard Bischof am Flügel und die Ouvertüre „Perikles“ des Solothurners Franz Königshofer. Viel Applaus wurde im zweiten Teil der vereinseigenen Dixie-Band unter der Leitung von Thury Dietrich zuteil. Direktor Hans Schildknecht war mit dem Korps und dem zahlreich erschienen Publikum zufrieden. Die 154. HV vom 20. Februar im Hotel Löwen warf keine hohen Wellen, denn die beiden Präsidenten Kurt Schaffner und Walter Schmidli wurden gerne behalten. Nach 47-jahrelanger Tätigkeit in fast allen Sparten des Vorstandes wurde Sepp Bieger seinem Wunsch entsprechend entlastet und beschenkt. Zum neuen Musikkommissions-Präsidenten wurde Carlo Gradenecker und als weiteres Mitglied Guido Schwalt gewählt. 22. und 29. Februar Fasnachtsumzüge in Rorschach. 27. Mai Pavillonkonzert zusammen mit Bürgermusik Untereggen. Am Samstag 19. Juni konkurrierte die Stadtmusik mit Konzert und Marschmusik am 26. Eidgenössischen Musikfest in Biel. Der Erfolg lag bei 104 Punkten (von 120 möglichen) für die Darbietungen der 1. Stärkeklasse und dem Prädikat „Sehr gut“ für die Marschmusik in historischer Uniform. Erst spät heimgekehrt, wurde in der Kornhausstube gebührend nachgefeiert. 22. Juni: Städtetreffen Wil-Rorschach in Wil. 4. Juli: Grümpelturnier in Staad. 1. August-Feier in Rorschach. 14. August: Wiesen- und Käferfest bei Carlo Gradenecker in Sonnental. Fahnenweihe der Musikgesellschaft Steinach. 15. September: Städtetreffen Wil-Rorschach, verregnet aber gemütlich, in Rorschach. 14. November: Kant. Delegiertenversammlung in Gams, an welcher Aktivmitglied Carlo Gradenecker die Ehre zuteil wird, zum Präsidenten des St.Gallischen Kantonal-Musikverbandes SGKMV gewählt zu werden. Darüber freute sich die Stadtmusik und brachte ihm am gleichen Abend in Sonnental ein Gratulationsständchen. Das sehr beladene 1976 ging dem Ende entgegen. Wichtig ist noch, dass in einer Sitzung am 8. Dezember die Musikvereine von Rorschach und Rorschacherberg Beschluss fassten, die Verbindung und Zusammenarbeit der Vereine mit der Jugendmusikschule Rorschach/Rorschacherberg und seinem Leiter, Bernhard Bischof, zu intensivieren. Dies war ein erfreulicher Übergang ins neue Vereinsjahr.

1977 Einer Anfrage der Genossenschaft Regionales Sportzentrum Rorschach (Präs. Dr. J. Riedener) zur Zeichnung eines Kapital-Anteilscheines, wollte der Vorstand nicht zusagen, da eine Nutzniessung für den Verein im zu schaffenden Sportzentrum Kellen in Tübach nicht abschätzbar war, zumindest nicht innert absehbarer Zeit. Man verliess sich weiterhin auf die vorhandenen oder noch zu schaffenden Saal-Benützungsmöglichkeiten in der Stadt. Somit fand das Neujahrskonzert wiederum im evang. Kirchgemeindehaus statt, und dies am Sonntag, 16. Januar, bei vollbestztem Saal. Es wurde ein anspruchsvolles Konzert geboten mit dem „Marche militaire francaises“ von Camille Saint-Saëns, den „Scenes Alsaciennes“ von Jules Massenet und einem modernen zweiten Teil, mit „Choral and Rock-out“ von Ted Huggens. Bei der 155. HV vom 4. März 1977 im Hafenbahnhof-Buffet mussten die Rücktritte von Carlo Gradenecker und Paul Schär entgegengenommen werden. Walter Huber wurde Präsident der Musikkommission. Ausserdem sind folgende wichtige Ereignisse bemerkenswert;  20. Februar: Fasnacht in Kressbronn. 23. April: Bodensee-Sternfahrt.19. Mai: Pavillonkonzert. 4. Juni: 100 Jahre Brauereiverein der Schweiz. 19. Juni: Neuuniformierung des Musikvereins Rorschacherberg. 2. Juli: Unterhaltungsabend mit Bodanchor und FC Rorschach. 1. August: Bundesfeier in Horn. Besonders beliebt und in bleibender Erinnerung sind jeweils die Vereinsreisen. So verbrachten die Stadtmusikanntinnen und Stadtmusikanten mit zahlreichem Anhang vom 30. September bis 2. Oktober drei schöne und erlebnisreiche Tage im Südtirol. Davon waren alle begeistert. Wie alljährlich kamen zwischen den erwähnten Veranstaltungen eine ganze Anzahl weiterer Verpflichtungen, so u.a. Ständchen, Feiern, Weihen, Empfängen und leider auch Begräbnisse lieber Freunde. So wurden die Ehrenmitglieder Konrad Osterwalder am 10. Februar, Ludwig Fehr am 12. April und Karl Dickreuter am 11. Juni mit Trauermusik zu Grabe begleitet. Alles in allem wurden die Musikanten zu 43 Gesamtproben, 23 Spezialproben und 26 Auftritten aufgeboten. Alljährlich heisst das etwa gegen 100 mal antreten.

1978 waren die Stadtmusikanten recht oft und vielseitig gefordert, wie uns der Rückblick zeigt. Der musikalische Höhepunkt im Jahreskonzert vom 15. Januar im evang. Kirchgemeindeshaus war die „Ouverture Solonnelle 1812“ von Peter Tschaikowski. Dirigent Schildknecht, Korps und Publikum waren über die Darbietung zufrieden. Im zweiten Teil wusste Thury Dietrich wiederum mit seiner Dixie Band zu begeistern. Die 156. HV vom 17. März im Rest. Schweizerhof war geprägt durch Wechsel in der Vereinsleitung. Dem Wunsche des Präsidenten intern, Walter Schmidli, um Entlastung, wurde entsprochen. Er durfte sein Amt an Paul Kurath übergeben. Neue Verantwortung übernahmen Erwin Baumgartner als Hauptkassier und Guido Schwalt als Präsident der Musikkommission. Erfreut und mit Stolz nahm man die Meldung entgegen, dass unser ehemaliges Aktivmitglied und Vizedirigent Sepp Schwindhackl aus Bregenz in Würdigung seiner Verdienste um das Blasmusikwesen vom Bundesministerium für Unterricht in Wien den Berufstitel „Professor“ entgegennehmen durfte. Zu dieser hohen Ehre gratulierte die Versammlung dem geschätzten Freund Sepp Schwindhackl. Weitere Veranstaltungen sind zu verzeichnen; Am 29. April: Bodensee-Sternfahrt. 4. Juni: Sommerfest Melodia Goldach. Auffahrts-Pavillonkonzert - Fronleichnams-Choralmusik beim Burghaldenschulhaus. 1. August-Feier in Rorschach. 14. September: Eröffnungsfeier des renovierten Lehrerseminars. So, das wärs für 1978 und weiter gehen die Aufzeichnungen über das nachfolgende Vereinsjahr.

1979 in welchem als Höhepunkt wohl der Besuch des 7. Kantonal-Musikfestes vom 13. Mai in Wattwil bezeichnet werden darf. Der Verein konkurrierte in der 1. Stärkeklasse und erhielt für den Vortrag 108.5 von 120 möglichen Punkten. Die Eintracht errang 2 Punkte mehr. Für die Marschmusik wurden beide Vereine mit dem Prädikat „Sehr gut“ belohnt. Begeistert wurden die erfolgreichen Korps am Sonntagabend mit Umzug und Volksfest gefeiert. Weitere Veranstaltungen stehen zu Buche, so u.a. am 14. Januar das zur Tradition gewordene Jahreskonzert im evang. Kirchgemeindehaus, in welchem das vorgesehene Selbstwahlstück für das Kantonale, „Marignano“, in Anwesenheit des Komponisten, Dr. August Wirz zur Aufführung gelangte. Herr Dr. Wirz leitete voraus einige Proben und war mit dem Resultat zufrieden. Das Hauptstück des zweiten Konzertteils war eine Selection aus dem Musical „My fair Lady“ von Frederic Loewe, welches besonderen Anklang beim Publikum fand. Die 157. HV vom 10. März im Restaurant Krone war schwach besucht, vor allem fehlten manche Ehrenmitglieder, die sich sonst immer zeigten. Vielleicht darum, weil nichts Besonderes traktandiert war. Andrerseits wusste es die Versammlung zu schätzen, dass keine Demissionen zu verzeichnen waren und darum der Verein durch die gleichen bewährten Leute weitergeführt wurde. Am 4. Mai haben sich die Vereine Musikverein Rorschacherberg, Bürgermusik Mörschwil, Bürgermusik Untereggen, Musikgesellschaft St.Georgen und die Stadtmusik Rorschach zusammengefunden, um in der Aula des Lehrerseminars als Gemeinschaftskonzert der Bevölkerung die vorgesehenen Stücke, quasi als Hauptprobe, für das Kantonale vorzutragen. Am 17. Mai freuten sich die Besucher an den von Guido Schwalt geleiteten Jungbläser-Vortragsübungen im Rest. Casino. Ende Mai wurde das Vertragsverhältnis mit Direktor Hans Schildknecht im gegenseitigen Einverständnis mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Am 29. Mai hat dann der erweiterte Vorstand gehandelt und das langjährige Mitglied Guido Schwalt zum musikalischen Leiter der Stadtmusik berufen und ihm Vertrauen zugesichert. Schon am 1. Juli war die Stadtmusik, unter der neuen Leitung, beim Jubiläum 75 Jahre Stadtharmonie Eintrach Rorschach dabei. Das freundschaftliche Zusammenwirken mit der Stadtharmonie bewies das Gemeinschaftskonzert im Pavillon vom 19. August, welches vom zahlreichen Publikum mit grosser Begeisterung aufgenommen und zur jährlichen Wiederholung empfohlen wurde. Am 29. September wirkte das Korps zu Ehren von Sepp Schwindhakl am Galakonzert im Theater am Kornmarkt in Bregenz mit. Die freundschaftlichen Beziehungen mit unserem „Professor Sepp“ wurden damit gefestigt. Um die Geschehnisse des vergangenen Jahres 1979 abzurunden sei noch erwähnt, dass Stadtmusikanten wiederum an Hochzeiten von Aktivmitgliedern mitmixten, so bei Karl Naeff mit Vreni Bischof und Mario Blatter mit seiner Ruth, einer aktiven Stadtmusikantin auf der Trompete.

1980 Die besonderen Merkmale dieses Jahres waren einmal die Demission des Präsidenten extern, Kurt Schaffner, und dann das erste Konzert mit dem neuen, jungen Dirigenten, Guido Schwalt. An der HV vom 22. März hat Kurt Schaffner seinen Rücktritt erklärt. Leider musste man seinem, schon im Verlaufe des Jahres angekündigten Wunsch, entsprechen. Der Verein verlor in ihm einen ausgezeichneten Manager und Freund. Als Dank und Anerkennung für seine vielseitigen Verdienste wurde er, bei anhaltender Ovation der Versammlung, zum Ehrenpräsidenten der STAMURO ernannt. Applaus durfte auch Guido Schwalt für sein erstmals geleitetes Jahreskonzert im evang. Kirchgemeindehaus entgegennehmen. Rosinen aus dem Konzert waren die Ouverture zu „Carmen“ von Georges Bizet, „Granfather’s Clock“ mit Erwin Baumgartner sen. als Tenorhornsolist und in „Trompeter’s Wiegenlied“ durfte Mario Blatter als  Solotrompeter strahlen. Diverse Piecen aus dem Jahreskonzert wurden nochmals am 1. Seminar-Innenhofkonzert vom 29. Juni, in gediegenem Rahmen, zum Besten gegeben. Als besonderes Ereignis darf auch der „Tag der offenen Tür“ für die Öffentlichkeit am 8. November in der Aula des Burghaldenschulhauses angesehen werden. Erstmals stellten sich alle Formationen wie die „Jungbläser“, die „Dorfmusik“, die „Dixieband“ und schliesslich das „Gesamtkorps“ in Proben und Darbietungen zur Schau. Man wollte damit jungen Leuten die Blasmusik schmackhaft machen und zum Mitmachen motivieren. Einiges blieb im „Siebli“ als Nachwuchs für die Stadtmusik zurück. Das Jahr ging zur Neige. Ein Nachfolger für Kurt Schaffner konnte nicht gefunden werden, also war Paul Kurath als Präsident in- und extern gleichzeitig belastet und führte den Verein auch ins neue Jahr

1981, wo er am 11. Januar die Besucher des Neujahrskonzertes im evang. Kirchgemeindehauses begrüssen durfte. Am 14. März leitete er als „Alleinboss“ die 159. Hauptversammlung im Bahnhof-Buffet. Für Guido Schwalt war es das 2. Konzert, in welchem er sich bestens bewähren durfte. Es waren anspruchsvolle Stücke im Programm, wie u.a. der „Marche héroique Nr. 3“ von Franz Schubert und die dramatische Fantasie „Titanic“ von Stephan Jaeggi. Schon vor der HV, an zwei Wochenden im Februar, wirkte die in Guggengwändli verkleidete Stadtmusik an den Fasnachtsumzügen in Rorschach und Rheineck, nicht besonders schön, aber lautstark mit. Die Einweihung des erneuerten und erweiterten Sekundarschulhauses und Schallplattenaufnahmen kamen im März dazu. Am Auffahrts-Donnerstag, 29. Mai, ging das traditionelle Pavillonkonzert über die Seepark-Bühne. Wie jedes Jahr, so auch diesmal entlasteten unsere bestens bewährten Untersektionen „Dixie-Band“ und „Dorfmusik“ mit ihren eigenen Auftritten das Gesamtkorps. Darüber freut man sich alleweil und gönnt den fleissigen Dorfmusikanten ihre regelmässigen Ausflüge. Dieses Jahr führte ihre Reise drei Tage und zwei Nächte in den Bayrischen Wald. Über das verlängerte Wochende vom 14./15./16. August wurde bei prächtigem sömmerlichem Tag- und Nachtwetter ein Parkfest organisiert. Der Erfolg blieb nicht aus und man beschloss, diese Freilichtveranstaltung jedes Jahr durchzuführen, zumal der daraus erzielte Ertrag der Stadtmusikkasse sehr wohl tat.

1982 d.h. „160 Jahre Stadtmusik“, wurde nicht besonders gefeiert, sondern verlief relativ ruhig mit dem gewohnten Ablauf der anfallenden Verpflichtungen. Am Sonntag, 10. Januar, wurde im evangelischen Kirchgemeindehaus vor vollem Haus das traditionelle Neujahrskonzert angeboten. Das Hauptstück des ersten Teils war „Das grosse Tor von Kiew“ des Russen M. Mussorgski. Im zweiten Teil holten sich Fagottist Peter Bischof mit dem „Brummbär“ und die Trompeter Ivo Mühleis, Mario Blatter und Marco Prendina mit „Three tweens“ besonderen Applaus. Ein zweites Mal wurde das Konzert am 17. Januar vor interessiertem Publikum im Grossackerzentrum in St.Gallen dargeboten. Fazit: ein einstudiertes Konzert vermag also wiederholt einen Saal zu füllen. Die 160. HV vom 20. März im Bahnhof-Buffet Rorschach-Hafen war geprägt vom Wechsel in der Vereinsleitung. In der Lehrerin Doris Spirgi aus Rheineck wählte die Versammlung erstmals eine Frau zur Präsidentin. Seit Jahren hat sie sich bereits als fleissige Flötistin im Korps bewährt. Sie tritt die Nachfolge des zurückgetretenen Paul Kurath an, der mit Dank und einem Präsent von seinen Präsidialpflichten verabschiedet wurde. Am 23. März stellte sich das Korps für die Abschlussprüfung des Dirigentenkurses, organisiert durch St.Gallischen Kantonalmusikverband, zur Verfügung. Kursleiter war Musikkommissionspräsident Dir Rolf Zaugg. An der Marschmusikkonkurrenz, anlässlich des Kreis-Musiktages vom 13. Juni in St.Gallen, erreichte die Stadtmusik mit dem „Marsch der Grenadiere“ ein „Sehr gut“. In der Folge standen weitere Veranstaltungen auf dem satten Programm, so am 14. und 20. Februar Fasnachtsumzüge. 20. Mai: Auffahrts-Pavillonkonzert. Pfingstsonntag, 30. Mai: Marschmusik am grossen Blumencorso Umzug in Locarno. 27. Juni: Mariaberg-Innenhofkonzert. 3. Juli: Hochzeit unseres Dirigenten Guido Schwalt mit Denise Rochat in der Bergkirche zu Buchen-Staad. 1. August: Bundesfeier in Rorschach. Am 13./14./15. August fand das traditionelle Parkfest statt. 28. August: Galaabend „75 Jahre FC Rorschach“. 24. September: „75 Jahre Bankverein Rorschach“. 6. bis 10.Oktober war die Stadtmusik, samt Anhang, 4 Nächte und 3 Tage auf Vereinsreise, um in der Toscana Florenz, Pisa, Siena und San Gimignano zu bewundern. Nach der erlebnisreichen Vereinsreise waren die Musikanten wieder bestens für zukünftige Aufgaben motiviert. Das war auch wichtig, denn grosse Ereignisse warfen bereits ihre Schatten voraus. Es galt die Vorbereitungen für die möglich werdende Durchführung des 8. St.Gallischen Kantonalmusikfestes in Rorschach zu treffen. Anlässlich einer ausserordnetlichen Haupversammlung vom 30. April 1982 erklärte sich Ing. Guido Köppel bereit, das Amt des OK-Präsidenten, für ein eventuell 1984 durch die beiden Rorschacher Blasmusikvereine zu organisierenden Kantonal-Musikfestes, zu übernehmen. Die spontane Zusage zu dieser überaus grossen Aufgabe wurde Guido Köppel bestens verdankt. Später hat dann die eindrucksvoll fundierte Bewerbung Früchte getragen. Die 58. Delegiertenversammlung des St.Gallischen Kantonalmusikverbandes vom 14. November 1982 im Hotel Löwen, Mels, unter der Leitung des Kantonalpräsidenten, Carlo Gradenecker, übertrug einstimmig die Organisation des Kantonalmusikfestes vom 18.-20. Mai 1984 an die beiden Rorschacher Musikvereine Stadtmusik und Stadtharmonie Eintracht. Es darf dies als grosse Ehre für die beiden Korps und auch für Stadt und Region Rorschach bezeichnet werden. Die Bewerber waren sich aber auch der damit verbundenen Riesenarbeit bewusst, die gut und gerne geleistet werden musste. Wichtige Zeichen für die nächste Zeit wurden gesetzt. Parallel dazu durften natürlich die vielen weiteren Verpflichtungen nicht vernachlässigt werden, wie in der Folge aufgeführt.

1983 Am 9. Januar ging, wie wir später vernehmen letztmals im evang. Kirchgemeindehaus, das Jahreskonzert über die Bühne. Stücke  von Verdi, Rossini, Onsernone und im zweiten Teil u.a. von Moss, Andersons „Sandpaper Ballet“, Solo für 3 Schmirgelpapiere, auf dem Programm. Am 12. März die 161. HV, erstmals im Seerestaurant und auch zum ersten Mal unter der Leitung von Präsidentin Doris Spirgi. Der langjährige Fähnrich, Fridolin Weber, übergab das Stadtmusikbanner an Albert Schuppisser. Leider verstarb kurze Zeit danach unser Ehrenmitglied Fridli Weber und wurde am 22. April mit Trauermusik beerdigt. Die von ihm lange gehegte und gepflegte Fahne senkte sich über seinem Grab. 20. März: Vormittags Marschmusik zum Jubiläum „50 Jahre Artillerieverein Rorschach“, nachmittags gings per „Rhynegg“ nach Nonnenhorn, wo zur Erinnerung an die „Seegfrörni“ vor 20 Jahren, unter Beisein der freundschaftlich verbundenen Behörden, bei Blasmusik und Jodelgesang, eine Eiche gepflanzt wurde. 12. Mai: Auffahrts-Pavillonkonzert. Für ein sehr erfreuliches Ereignis wurde die Stadtmusik und auch die Eintracht gleich mehrmals aufgeboten, nämlich für die Einweihungs- und Eröffnungs-Feierlichkeiten des neu erstellten Stadtsaales bei der Kolumbanskirche am 11. und 18. Juni.  12. Juni: Galakonzert, zusammen mit der Feldmusik Jona, anlässlich des Kreismusiktages „Linth“ in Benken. 1. August: Bundesfeier in Horn. Für die Siegerehrung der Rad-WM vom 31. August auf der Flugpiste in Altenrhein mussten 22 Hymnen einstudiert werden. Gebraucht wurde dann schliesslich nur die „Sowjetische“. An der DV des Eidgenössischen Musikverbandes EMV vom 17. April in Neuenburg wurde Kantonalpräsident Carlo Gradenecker zum neuen Zentralkomitee-Mitglied gewählt. Damit hatte die Stadtmusik erstmals ein Mitglied im Vorstand der Dachorganisation des Schweizerischen Blasmusikwesens, worüber sich der Verein freute und ihrem „Carlo“ zu dieser hohen Ehre herzlich gratulierte.

1984 Zu Beginn des neuen Jahres teilte das „OK-Kantonalmusikfest 1984“, unter der Leitung von Guido Köppel mit, dass bisher in 3 Sitzungen im Organisationskomitee, viel und gut gearbeitet wurde. Zuversichtlich durfte daher dem weiteren Verlauf der Vorbereitungen entgegengesehen werden. Das war eine erfreulich beruhigende Meldung für alle Beteiligten. Sonntag, 8. Januar, 16 Uhr, erstmals ertönte das Jahreskonzert von der geräumigen Bühne im neuen Stadtsaal, mit „Französischer Musik“ im 1. Teil und „Moderner Unterhaltungsmusik“ im 2. Teil. Es war ein Genuss, im vollbesetzten, wunderschönen Saal zu konzertieren und einem dankbaren Publikum sichtbar Freude zu bereiten! Am Samstag, 18. Februar, erlag Stadtammann Werner Müller im 61. Lebensjahr einem Herzinfarkt. Sicher hätte er gerne dem in Vorbereitung stehenden Kantonalmusikfest die Ehre erweisen. So mussten wir unserem Ehrenmitglied und Freund mit Trauerspiel in der evang. Kirche und einer Fahnendelegation auf dem Zentralfriedhof die letzte Ehre erstatten. Trauer erfüllte uns, aber, das Leben in der Stadt und auch für die Musik harrte der Weiterführung. 26. Februar: 1. Fasnachtsumzug. 3. März: „Wir machen durch bis morgen früh, am Fasnachtsball im Stadthofsaal“. 4. März: 2. Fasnachtsumzug. 24. März: Hauptversammlung im Seerestaurant, bei welcher glücklicherweise die bewährte Präsidentin Doris Spirgi, sowie alle Mitglieder des Vorstandes und der Musikkommission erhalten blieben. 12. Mai: Muttertagskonzert und Ständchen im Stadthofsaal für Firma Grossenbacher. Alsdann galt es den grossen Brocken vor, während und nach dem Kantonalmusikfest ins Auge zu fassen und zu bewältigen. Nebst den Pflichtauftritten im Zusammenhang des Festes waren alle Mitglieder beider Musiken und weiterer Vereine, im Rahmen der vielfältigen Organisation, überaus stark engagiert. Zusammen waren über 300 Männer und Frauen beschäftigt. Die Riesenarbeit hatte sich jedoch gelohnt, denn dem Fest war schliesslich ein grossartiger Erfolg beschieden. 60 Vereine, mit rund 3000 Musikanten, waren an Marschmusiken, Umzügen, Ständchen, Wettspielen, Konzerten und Gesamtchören beteiligt. In einer eindrücklichen Feier im grossen Festzelt bei der Brauereiwiese erhielt der Kantonalverband eine neue Fahne. Kein geringerer als EMV-Zentralpräsident Alex Oggier war Fahnenpate. Die Presse weitherum war voll des Lobes für das glänzend organisierte 8. St.Gallische Kantonal-Musikfest in Rorschach. Mit Stolz und Genugtuung durften Stadtmusik und Eintracht auf das schöne Ereignis zurückblicken und dankten dem OK-Präsidenten, Guido Köppel, samt all seinen Mitorganisatoren, Gehilfen und Helferinnen für den Einsatz. Nach dem Stress der Festivitäten sollte es etwas ruhiger weiter gehen, jedoch schon eine Woche darauf, am 25. und 26. Mai, war die Stadtmusik, anlässlich des Jubiläums „125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Rorschach“, bereit, die seit jeher freundschaftlichen Beziehungen mit der Feuerwehr musikalisch zu bestätigen. 7. Juli: Konzert der Stadtmusik Burgdorf im Seepark-Pavillon. 25. August: Konzert zu „100 Jahre Kirchenfeldschulhaus“ in Goldach. 3. September: Apéro-Ständchen im Stadthof zum Amtsantritt des neuen Stadtammanns, Dr. Marcel Fischer.  27. September: „Fyrabed Konzert“ im Stadthof mit der volkstümlichen Radiopersönlichkeit Wysel Gyr. 27. Oktober: Konzert zu den Jubiläumsfeierlichkeiten „150 Jahre CVP des Kantons St.Gallen“ mit Bundesrat Kurt Furgler als Festredner. Auf Samstag, 11. November organisierten wiederum die beiden Musikvereine, quasi als wirkungsvoller Nachklang zum „Kantonalen“, im Stadtsaal die 60. Jubiläums-Delegiertenversammlung des St.Gallischen Kantonal-Musik-Verbandes SGKMV. Gegen 400 Delegierte und viele illustre Gäste, mit EMV-Zentralpräsident Alex Oggier an der Spitze, waren zugegen. Alle waren des Lobes und Dankes voll für das vorzüglich organisierte Musikfest. Letzmals leitete Stadtmusik-Aktivmitglied, Carlo Gradenecker, die grosse Versammlung. Nach der Übergabe des Präsidiums an seinen Nachfolger Toni Hardegger, Gams, wurde er von der Versammlung mit frenetischem Applaus zum Ehrenpräsidenten des St.Gallischen Musikverbandes erkoren. Er verbleibt weiterhin im Zentralkomitee des Eidg. Musik-Verbandes EMV. Vor Jahresende trifft uns ein weiterer Todesfall. Am 28. November stirbt Ehrenmitglied, alt Stadtammann Ernst Grob, mit dem wir über viele Jahre freundschftliche Beziehungen pflegten.

1985 Zu Beginn des neuen Jahres, am 4. Januar, wurde Ehren-Aktivmitglied und Vizedirigent Othmar Hürlimann auf dem Zentralfriedhof mit Trauerspiel zu Grabe begleitet. Das Jahr 1985 wurde vom Europarat und der EG zum „Europäischen Jahr der Musik“ erklärt. Damit soll Musik aller Sparten und Epochen, einschliesslich der zeitgenössischen Musik, an möglichst viele Menschen, vor allem auch an Kinder und Jugendliche in Europa herangetragen werden. Die Stadtmusik trug vielseitig dazu bei, denn die Ausbildung von jungen Musikanten wurde sehr aktiv betätigt und gefördert, um Nachwuchs im Korps zu erhalten. Am 5. Januar war das Korps an der DV des ETV im Staddtsaal engagiert . Gleich zweimal war der Stadtsaal vollbesetzt, nämlich am Samstag 12. Januar und am Sonntag 13. Januar, anlässlich der Jahreskonzerte. Diese sollen zukünftig jeweils an 2 Tagen durchgeführt werden. Das Programm wurde diesmal etwas einfacher gehalten, der 1. Teil mit „Originaler Blasmusik aus der Schweiz“ und der 2. Teil mit „Moderner Unterhaltungsmusik aus Amerika“. Auch so war den beiden Konzerten Erfolg beschieden. 15. März 163. Hauptversammlung im Hotel Löwen, welche die Demission der beliebten Präsidentin, Doris Spirgi, nach dreijährigem Wirken, entgegennahm und Urs Thür, bewährter Saxophonist, zum neuen Präsidenten wählte. Zu seiner Unterstützung verblieb Doris Spirgi als Vizepräsidentin im Vorstand. Die übrigen Chargen erfuhren keine Änderungen. 16. Februar: 2. Fasnachtsball im Stadtsaal. 17. Februar: Fasnachtsumzug. 12. Mai: Muttertags-Marschmusik in historischer Uniform und Paradeschritt durch die Stadt. 16. Mai: Auffahrtskonzert im Pavillon. 8./9. Juni: Mitwirkung am Kant. Musikfest Schwyz mit Engiadina“ von Stephan Jaeggi als Selbstwahlstück. „Triptyque“ von Jacques Aebi hiess das anspruchsvolle Aufgabenstück der 1. Klasse. Mit den Darbietungen konnte die Stadtmusik nicht gerade obenaufschwingen, hingegen wurden die freundschaftlichen Beziehungen mit der Feldmusik Schwyz, bei dargebotenem Galakonzert vor grossem Publikum und den Schwyzer Freunden sehr hoch bewertet. 5.-7. Juli: Kornhuus-Fäscht zum Abschluss der Aussenrenovation. 1. August-Feier, wie seit Jahren abwechslungsweise zu Rorschach in Horn, wo keine Dorfmusik existiert. 16./17./18. August: grosses Parkfest. Und schliesslich am 1. November die traditionsgemässe Choralmusik auf den Friedhöfen in Rorschach und Goldach, die von den Gräberbesuchern stets dankbar entgegen genommen werden.

1986 Eigentlich hätte für diese Jahr ein Besuch des 28. Eidg. Musikfestes in Winterthur im Vordergrund stehen müssen. Jedoch einem Teil der Stadtmusikanten fehlte dazu der Mut oder die Festfreude. Nach mehrmaligen, zum Teil heftigen Diskussionen, wurde in einer zweiten Abstimmung der Aktivmitgliederversammlung vom 13. August der Besuch mehrheitlich verworfen. Nun es gab noch andere Möglichkeiten das Vereinsjahr musikalisch befriedigend aufzufüllen, so u.a. wirkungsvoll beginnend am 11. und 12. Januar mit den Jahreskonzerten im Stadtsaal unter den Titeln, für den 1. Teil: „Grosse Märsche, Walzer, Ouverturen“ und nach der Pause: „Arrangements amerikanischer Musik“, in welchem Urs Thür, Saxophon, und Roman Bergamin, Trompete, als Solisten speziell zur Geltung kamen. Weiter gings am 2. und 9. Februar mit grossen Fasnachtsumzügen in Rorschach. Erstmals unter der Leitung von Präsident Urs Thür fand am 11. April die 164. HV, diesmal im Stadtsaal, statt. Es mussten die Rücktritte von Erwin Baumgartner und Mario Blatter entgegengenommen werden. Dafür rückten Martin Baumgartner und Martin Scheifele in den Vorstand nach. Als Novum stand die Gründung einer Stiftung auf der Traktandenliste. Steuertechnisch vorteilhaft bewertet, wurde dem Antrag von Kurt Schaffner einstimmig entsprochen und die Stiftung für die Stadtmusik Rorschach gutgeheissen. 10. Mai: Marschmusik sowie Konzert auf dem Marktplatz zum Muttertag. 23. Mai: Marschmusik mit anschliessendem Konzert auf dem Marktplatz zum Abendverkauf. Am Wochende 31. Mai / 1. Juni war der Verein am Bundesmusikfest des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes in Wertingen mit Marschmusik, Umzug, Ständchen und Galakonzert vertreten. Bei der internationalen Beteiligung Deutschland, Tschechoslowakei, Oesterreich, Ungarn und England machte unsere Stadtmusik für die Schweiz einen sehr guten Eindruck. Seither blieben die freundschaftlichen Beziehungen mit der Stadtkapelle Wertingen bestens geknüpft. 7./8. Juni: Festakt am Nordostschweizerischen Jodlerfest, anschliessend wurde die Stadtharmonie Eintracht, nach erfolgreicher Beteiligung am „Eidgenössischen“ in Winterthur, am Bahnhof abgeholt und in einem Umzug zum Bäumlistorkel begleitet. 21. Juni: Nachmittagskonzert im Strandbad. 1. August: Nationalfeier in Rorschach. 30. August: Einweihung des neuen Feuerwehr-Autos auf dem Marktplatz. 21. September: Bettagsmusik in der evang. Kirche. 28. September: Kreismusiktag mit Bewertung der Marschmusik in St.Gallen, bei welcher die STAMURO mit 96 Punkten den ersten Rang holte. 3./4./5. Oktober: 3-tägige Vereinsreise ins weinträchtige Burgund, wo vor allem in der Haupstadt Dijon besonders vielseitig degustiert und lange gefeiert wurde. 1. November: Choralmusik auf den Friedhöfen Rorschach und Goldach. Bei den Gedanken an die Toten erinnerte man sich an die im Verlaufe des Jahres verstorbenen Freunde der Stadtmusik. Es waren dies die Ehrenmitglieder Dr. Renzo Franzoni, Paul Möhl und Erwin Schürmann, der während vielen Jahren künstlerisch die Fasnachtssujets gestaltete, mit welchen die Stadtmusik oftmals erste Preise holte. Mit Trauermusik und Fahnendelegation wurden sie ehrend zur letzten Ruhe geleitet.

1987 Für die nun folgenden 10 Jahre bis zum weiteren, besonders grossen Ereignis anno 1997, „175 Jahre Stadtmusik Rorschach“, sind die sich alljährlich wiederholenden Veranstaltungen in Kurzform erwähnt: 17./18. Januar Jahreskonzerte im Stadtsaal, betitelt mit „Solistenparade“. In beiden Teilen wurde verschiedenen Bläsern der Stadtmusik Gelegenheit geboten, als Solisten ihres Instrumentes aufzutreten. Durchwegs wussten sie zu gefallen, was das begeisterungsfähige Publikum mit kräftigem Applaus quittierte. Der Beweis war aber auch auf den, seit vielen Jahren traditionell, festgehaltenen Konzert-Aufnahmen auf Band-Kassetten festzustellen. 13. März: 165. Hauptversammlung im Hotel Anker. Doris Spirgi zog sich aus dem Vorstand zurück und Jacqueline Forster rückte nach. Für 50 Jahre aktiver Musikantentätigkeit wurde Bassist Albert Bruggmann besonders gelobt und geehrt. 9. Mai: ALCAN-Firmenfest in der Wartegghalle Goldach, danach Marschmusik und Ständchen zum Muttertag. 21. Juni: Fronleichnamsmusik und Pavillonkonzert als Darbietungen anlässlich des vom Eidg. Musikverband EMV proklamierten „Tag der Blasmusik“. 28. Juni: Frühschoppen-Konzert am Badifest im Strandbad Rorschach. 1. August: Bundesfeier in Horn. 14.-16. August: traditionelles Parkfest. 19. August: Konzert zur FDP-Informationstagung im Stadtsaal mit Ansprache von Bundesrat Jean-Pascal Delamuraz. 29./30. August: musikalische Begleitung des „FC Rorschach-Festes“ in der Festhütte. 5./6.September: Kreismusiktag, verbunden mit Neuuniformierung unseres Ehrenmitgliedes Stadtharmonie Eintracht. Marschmusik-Bewertung, bei welcher die Stadtmusik mit dem historischen Marsch „Cent-Suisses“ von Charles Henri Bovet mit 93,5 Punkten in den 2. Rang zu stehen kam. 26. September: Konzert anlässlich internat. Philatelistentreffen im Stadtsaal. 1. November: Choralmusik zu Allerheiligen auf den Friedhöfen in Rorschach und Goldach. In letzter Zeit hatten leider Ehrenmitglieder und Freunde der Stadtmusik das Zeitliche gesegnet. So mussten wir Abschied nehmen von den Aktiv-Ehrenmitgliedern Hans Koch, Gottfried Dietrich, Hans Boppart, Hans Marin und Jakob Müller, sowie von Ehrenmitglied und Gönner Dr. Friedrich Vogelsanger. Der St.Gallische Kant. Musikverband und seine Mitglieder beklagen den Verlust des seit vielen Jahren bewährten Kursleiters und Präsidenten der Musikkommission, Musikdir. Prof. Rolf Zaugg, Schwarzenbach. Mit seiner vielseitigen Tätigkeit hat er bewirkt, dass viele jungen Bläser und Dirigenten ihre Grundausbildung erhielten, und damit in den Musikvereinen geschätzte Dienste leisten konnten. Am Sonntag, 13. Dezember, gefiel die Stadtmusik mit vorweihnachtlichen Ständchen in den Strassen und Plätzen Rorschachs und erntete dafür zum Jahresabschluss Applaus und gute Kritiken in den Zeitungen.

1988 Am 16./17. Januar: Jahreskonzerte im Stadthofsaal, „Mit Musik aus dem Norden“ (Edvard Grieg, Jean Sibelius) im 1. Teil und „Sinfonischer Jazz und Classic Rock“ im 2. Teil, worin die „Rhapsody in Blue“ von George Gershwin, mit Gallus Eberhard am Flügel, die als Höhepunkte beider Konzertdarbietungen Begeisterung hervorriefen. 11. März: 166. HV im Hotel Anker, von Urs Thür in Rekordkürze von 1¼ Stunden speditiv durchgezogen, da für die vorgesehenen Traktanden keine Besonderheiten oblagen. Für 50 Jahre aktiver Musikantentätigkeit wurde Bassist Leo Bischof nochmals gefeiert. 7. Mai: Muttertagsmusik. 26. Mai: Musikalische Begleitung vor und im Stadthof für die Besucher der Hauptversammlung der Vereinigung Schweizerischer Milchwirtschaftlicher Inspektoren, die ihrerseits die Darbietungen der Musikanten in Gedichtform verdankten. 27. Mai: Nachmittags offizielle Einweihung der Seewasserwerk-Erweiterung. 29. Mai: bei befreundeten Nachbarvereinen, Stadtmusik Arbon und Melodia Goldach, die 100 Jahre seit ihrer Gründung feiern konnten. 4./5. Juni: internationales Dreiländer-Galakonzert mit der Stadtkapelle Wertingen aus Deutschland, der Stadtkapelle Bregenz-Vorkloster aus Oesterreich und der Stadtmusk Rorschach, die als Gastgeber wirkte, um damit die gegenseitigen Beziehungen zu den ausländischen Musikvereinen zu bestätigen und zu festigen. 5. Juni: Fronleichnamsgottesdienst.  Am 6. Juli mussten wir auf dem Zentralfriedhof mit Trauermusik von Ehrenmitglied Josef Bieger Abschied nehmen. Er hat sich um die Stadtmusik besonders verdient gemacht, indem er sich in verschiedenen Sparten für den Verein einsetzte. 1. August-Feier in Rorschach.  26.-28. August: 100 Jahre Verkehrsverein Rorschach, bei welchem sich die Stadtmusikanten diesmal nicht als Parkfestorganisatoren betätigten, sondern für den Jubilar das Wirten im Bierzelt übernahmen. Am Sonntagnachmittag durften wir die zahlreichen Festbesucher mit einem kleinen Konzert erfreuen. 8. September: Eröffnung der Delegiertenversammlung des KIGA im Stadthofsaal. 25. September: musikalische Begleitung mit Konzert und Umzug zum Jubiläum „25 Jahre Gruppe Alpini“. Ein besonders denkwürdiger Tag war der 6. Oktober. Da wurden die Olympia-Silbermedaillen-Gewinner im Ruder-Doppel-Zweier, Ueli Bodenmann und Beat Schwerzmann, auf dem Marktplatz empfangen und nachher im Stadthofsaal mit vielseitigen Gratulations- und Ovationscouren gefeiert. Stadtmusik und Eintracht hatten dabei abwechslungsweise mit musikalischer Unterstützung zu tun. Traditionsgemäss wurden am 1. November mit Allerseelen-Gedenkmusik auf den Friedhöfen in Rorschach und Goldach die Jahresverpflichtungen abgeschlossen. Einzig, am Sonntag, 11. Dezember, kam uns noch die schöne Aufgabe zuteil, beim Hafengelände drei Kursschiffe aus Deutschland und Oesterreich, mit viel Volk und lieben Nikolausen beladen, musikalisch zu befruchten. Anschliessend wurden mit vorweihnachtlichen Ständchen in Strassen und auf Plätzen die zahlreichen Besucher während den Sonntagsöffnungszeiten der Läden zu Kauffreuden animiert.

1989 Das auf den 21. und 22. Januar unter dem Motto „10 Jahre Direktion Guido Schwalt“ bestens vorbereitete Jahreskonzert, konnte leider, wegen plötzlicher Erkrankung und Spitalaufenthalt des zu feiernden Musikdirektors, erst am Palmsonntag, 18. März, durchgeführt werden. Der Ausfall unseres „Guidos“ war auch bedenklich, hinsichtlich der bereits angelaufenen Vorbereitungen auf den Besuch des Kant. Musikfestes vom 3. Juni in Gossau. Jedoch, Gott sei Dank, erholte sich unser Musikalischer Leiter wieder rasch und konnte die Probenarbeit bald wieder aufnehmen. 10. März: die 167. Hauptversammlung freute sich über die Genesung von Guido Schwalt und verdankte ihm die 10-jährige, erfolgreiche Tätigkeit als Dirigent. Geehrt wurden auch Martin Baumgartner und Carlo Gradenecker für 35-jähriges Dabeisein. Sekretär Josef Eigenmann trat nach 20 Jahren Tätigkeit zurück. Mit grossem Applaus wurde Isabella Ulrich zur neuen Sekretärin gewählt. Mit einem kurzen Choralspiel gedachte man der verstorbenen Ehren- und Aktivmitglieder Josef Bieger sowie Willi Baumann, die sich in der Vergangenheit während vielen Jahren für die Belange des Vereins einsetzten. Palmsonntag, 18. März, wurde das verschobene Jahreskonzert im überfüllten Stadthofsaal aufgeführt. Die amerikanisch, mit modernem Bühnenbild von Irene Zogg, gehaltene Solistenparade wusste sehr zu gefallen und fand auch in der Presse guten Nachklang. Natürlich fand darin das 10-jährige Dirigenten-Jubiläum von Guido Schwalt besondere Anerkennung. Zu reden und zu schreiben gab es auch über das Wagnis „A grand-grand Overture“, von uns genanntem „Staubsaugerstück“, von Malcolm Arnold. Wir waren uns bewusst, es war dies vorerst lediglich eine Hauptprobe auf das „Kantonale“ in Gossau, alsdann jedoch vor punktierenden Musik-Experten. 3. Mai: in verschiedenen Quartieren Rorschachs Ständchen zum Muttertag, zusammen mit den uns eng verbundenen Stadttambouren. 27. Mai: Ständchen zur Eröffnung Urs Thür’s neuem Geschäft. 27. Mai: am Abend im Stadthofsaal öffentliches Gemeinschaftskonzert der Stadtharmonie Eintracht, der Bürgermusik Untereggen und der Stadtmusik, quasi als Hauptprobe für das in einer Woche in Gossau stattfindende Kantonalmusikfest in Gossau. 28. Mai: Fronleichnams-Gottesdienst vor dem Mariabergschulhaus. Und dann kam das grosse Ereignis vom 3./4. Juni, betitelt mit: „9. St.Gallisches Kantonal-Musikfest in Gossau“. Gesamtschweizerisch erstmals in der Blasmusikgeschichte bestand die Möglichkeit, dass sich die Vereine in U-Musik (Unterhaltungs-Musik) bewerten lassen konnten. Mit Interesse stieg die STAMURO darauf ein. Die beiden dafür selbst gewählten Stücke, Ausschnitte aus dem Musical „Mary Poppins“ und, welch ein Wagnis, „A grand-grand Overture“ für Orchester, Orgel, Schüsse, drei Staubsauger und einem elektrischen Bodenreiniger des Engländers Malcolm Arnold, fanden wir durchaus geeignet, um, nebst dem Musikalischen, auch für das Auge (Show) etwas zu bieten. Der Publikumsandrang für das Neue war riesig. Wenn die Bewertung der Experten nicht gerade himmelhoch ausfiel, durften wir, auch nach Meinung des Dirigenten, mit dem Resultat sehr zufrieden sein, vor allem wenn man wusste, dass die Ouverture ja wirklich, vor allem wegen Problemen mit der Akustik, total misslang. Die Punktiertung ergab folgende Ergebnisse: „Mary Poppins“ 150 Punkte (von 160 möglichen), „A grand-grand Overture“ 138 Punkte, total 288 Punkte und schliesslich den hervorragenden 2. Rang in der Marschmusik (historisch) mit 94,5 von 100 Punkten. Hä nu, nach erlebnisvollem Musikfest erfahrener geworden, ging die STAMURO wieder zur Tagesordnung über. 17. Juni: Eröffnung der Schweiz. Feuerwehr-Delegierten-Versammlung im Seeparksaal Arbon 16. Juli: Festumzug und Galakonzert zum „100 Jahr Jubiläum“ unserers befreundeten Vereines, der Stadtkapelle Bregenz-Vorkloster, in Bregenz. 1. August-Feier in Horn. 18.-20. August: Parkfest. Nach viel Arbeit und konzentrierten Einsätzen fand man endlich etwas Zeit zu gemütlicheren Zusammenkünften. So nahm man freundliche Einladungen gerne an und hatte grossen Plausch, natürlich verbunden mit leichten Ständchen, in den Gärten und Häusern von Vreni und Carlo Gradenecker in Sonnental und bei Doris und Walter Schmidli in Eggersriet. Solche Begegnungen waren sehr beliebt und für die Pflege der Kameradschaft nützlich. 10. September: Frühschoppenkonzert und Umzug, anlässlich der Fahnenweihe der Musikgesellschaft Thal.  21. September: Ständchen zur Schweiz Tagung der Zivilstandsleute im Stadthof . 30. September: Ständchen 10 Jahre Firma CELLUX Rorschach. 1. November: Choralmusik auf den Friedhöfen in Rorschach und Goldach. 5. November: Konzert für die „Alpini-Vereinigung“ Rorschach. Und, zum Abschluss des Vereinsjahres 1989, am 10. Dezember, musikalischer Vorweihnachts-Bummel in Rorschach.

1990 Am 13./14. Januar das Ski- und Konzert-Weekend in Arosa, welches für die musikalische und auch für die kameradschaftliche Seite, zusammen mit Familie Zogg (Eltern von Maya und Irene), sehr positiv aufgenommen wurde. 20./21. Januar: Jahreskonzerte im Stadthofsaal mit Kompositionen aus Oesterreich, wobei die Kindersinfonie, mit Kindern von Aktivmitgliedern als Solisten, begeistert aufgenommen wurde. Zu Beginn des 2. Teil gelangte der Marsch „Bahn 2000“ von Otto Voigt zur Uraufführung. Er war dem anwesenden Generaldirektor der SBB, Herrn Hans Eisenring, gewidmet. 3. März: Delegiertenversammlung des Kant. Schützenvereins im Stadthof. 9. März: 168. HV ohne Besonderheiten, von Präsident Urs Thür, wie schon gewohnt, innert kürzerster Zeit von gut einer Stunde durchgezogen. Eine Nachlese zur Hauptversammlung passierte in der Aktivmitglieder-Versammlung vom 12. Juni, die beschloss, 1.: Das Eidg. Musikfest vom 22./23. Juni 1991 in Lugano zu besuchen und 2.: Im Jahr 1992 unsere Freunde in Wertingen bei ihrem grossen, internat. Osterkonzert zu unterstützen, quasi als Gegenleistung für ihren Besuch in Rorschach. Die Freundschaft soll anhalten. 21. April: Mitwirkung an der durch die ganze Schweiz laufenden, volkstümlichen „Kornhaus Burgdorf Stafette“ mit Etappenort Stadthofsaal Rorschach. Die Darbietungen wurden von Radio DRS direkt übertragen. 28. April: musikalische Begleitung der Fahnenweihe unseres Ehrenmitgliedes, dem Stadtturnverein Rorschach, im Stadtsaal. 12. Mai: Muttertagsständchen. 9. Juni: musikalische Begrüssung des wieder in Betrieb genommenen Raddampfers „Hohentwil“ im Rorschacher Hafen. 16. Juni: Fronleichnams-Messebegleitung in der Jugendkirche. 3. Juli: Pavillonkonzert. 1. August-Feier in Rorschach. 17.-19. August: Parkfest amSee. Vom 31. August bis 2.September waren die Musikanten, samt Anhang, auf Vereinsreise mit dem Glacier-Express durch das Vorderrheintal und dem Oberwallis nach Zermatt und via Berner Oberland mit der SBB zurück nach Hause. Dazu konnten wir einen Bonus der SBB Bahndirektion, vermittelt durch Dir. Hans Eisenring, einlösen. In Zermatt galt der Ausflug auf den Gorner Grat als ganz besondere Attraktivität. Nach einer solch erlebnisreichen Reise stürzten sich die Musikanten wieder fleissig an die Vorbereitungen zum Jahreskonzert 1991. 22. September: Mitwirkung am Weinfest Rorschacherberg unter der Autobahn und am Abend Konzert am St.Galler Kreismusiktag in der Olmahalle. 1. November: Musik zu Allerseelen auf den Friedhöfen von Rorschach und Goldach. Auch dieses Jahr verloren wir wieder liebe Freunde und gedachten unseres Ehren-Aktivmitgliedes Albert Bruggmann, der 59 Jahre lang in verschiedenen Vereinen Musik machte und ferner verstarb unser Ehrenmitglied und Gönner, Erwin Maurer, den wir mit einer Fahnendelegation zu Grabe geleiteten.

1991 Es sei vorweggenommen, für unsere vereinsinterne Dorfmusik war es ein Jubiläumsjahr, das am 27. Oktober mit einer wackeren Dorfmusik-Familienparty auf dem Kaien ausgiebig gefeiert wurde. 20 Jahre stand sie unter der bewährten Leitung von Erwin Baumgartner sen.. In vielen Einsätzen hat sie jährlich zu den verschiedensten Veranstaltungen gespielt und damit die Stadtmusik wesentlich entlastet. Die „Mutter“ gratulierte ihrer „Tochter“ Dorfmusik und wünschte ihr mit Erwin Baumgartner, weiterhin Glück und Gedeihen, sowie zu ihren, alle zwei Jahre stattfindenden, „Dorfmusikreisen“ Entlastung und kameradschaftliche Gemütlichkeit. Gerne wünscht man sich auch weiterhin schönes und erfolgreiches Zusammenwirken. 19./20. Januar: Die Jahreskonzerte im Stadthof-Saal, unter dem Motto „Originale und originelle Blasmusik“, beinhalteten weitgehend Stücke von zeitgenössischen Komponisten wie u.a. Franco Cesarini, Pi Scheffer, Kees Vlak, Wim Laseroms und Irving Berlin. Ein modernes Konzert fand bei den Besucher erfreulichen Anklang. Im Stadthof Eröffnung der DV des Kantonalverbandes der FDP. 10. März: Eröffnung der DV des St.Gallisch/Liechtensteinischen Samariter-Verbandes und 100-jährigen Bestehens des Samariter-Vereins Rorschach im Stadthof. 15. März: HV im Löwen-Pub. 30. März: vom Kantonal-Musikverband organisiertes Dirigenten-Seminar im Warteggschulhaus in Goldach, unter der Leitung des international bekannten Musikdirektors Pierre Kuijpers, Major der koeniglichen Militärkapelle der Niederlande und Direktor des Phillips Blasorchesters Eindhoven. Die Mitwirkenden waren hell begeistert. 20. April: nachmittags kurzes Konzert im Stadthof. 2. Juni: Mitgestaltung des Fronleichnams-Gottesdienstes. 16. Juni: öffentliches Gemeinschaftskonzert in der Aula des Seminars, als „Hauptprobe“ für das „Eidgenössische“ in Lugano, unter Mitwirkung der Melodia Goldach, Dir. Ivo Mühleis, Bürgermusik Untereggen, Dir. Reto Scherrer und der Stadtmusik Rorschach, Dir. Guido Schwalt. Ein zahlreiches, interessiertes Publikum war aufmerksam zugegen, und wünschte den musizierenden Vereinen in einer Woche viel Erfolg. Die Stadtmusik konkurrierte in der 1. Stärkeklasse, sehr schwierige Werke, mit dem 8-Wochen-Aufgabenstück „1291-Mythus und Wirklichkeit“ von Pascal Favre und Selbstwahlstück „Journey into Nowhere“ von Pi Scheffer. Natürlich war man auch bei der Marschmusikkonkurrenz dabei mit dem historischen „Marsch der Söldner“ von Fritz Siegfried. Mit den erreichten total 308 Punkten für die Konzertstücke waren wir nicht gerade glücklich, hingegen gefielen wir uns mit 90 Marschmusik-Punkten. So oder so, das Eidgenössische Musikfest in Lugano war für uns alle ein grandioses Erlebnis und, wie der Dirgent meint, mit positiver Dauerwirkung, und das ist für den Verein wertvoll. Ein verlängertes Wochenende später wurden wir, zusammen mit den Kollegen der Stadtharmonie, am 28./29./30. Juni, beim Stadtfest und den Regionalfeierlichkeiten „700 Jahre Schweiz“ recht vielseitig beansprucht. 1. August-Feier in Horn. 16.-18. August: Parkfest beim Pavillon. In diesen Sommer fiel auch die Taufe des neuen, hochmodernen Bootes des Seerettungsdienstes Rorschach, unter Beisein vieler regionaler und kantonaler Persönlichkeiten. Glücklich waren wir über den Bezug des neuen Probelokals im Gebäude der alten Telefonzentrale, gemeinsam mit der Stadtharmonie Eintracht. Am 14./15. September vertrat die Stadtmusik den Kanton St.Gallen an den Feierlichkeiten zum 700-jährigen Landesjubiläum mit Konzertdarbietungen in Cernier bei Neuchâtel. Es war für die Musikanten ein gefälliges Wochende, zusammen mit Kollegen aus der Romandie. Erstmals konzertierte die Stadtmusik im grossen Saal des neuen evang. Kirchengemeindehauses, anlässlich dessen feierlichen Einweihung. 1. November: Ständchen zum Gedenken der Verstorbenen auf den Friedhöfen in Rorschach und Goldach, wobei wir auch unseres dahingeschiedenen Aktiv-Ehrenmitgliedes, Hans Holdener, gedachten, der lange bei uns als Trompeter und Bassist wirkte und viele Jahre als versierter Kassier tätig war. Auch der Tod des bekannten Blasmusikkomponisten vieler „Appenzeller-Zäuerli, Wälzerli und Pölkeli“, Hans Kast aus Speicher, hat uns berührt, standen doch immer wieder seine beliebten „Ohrwürmer“ auf unseren Programmen. Noch 5 Jahre verbleiben bis zum grossen Jubiläum: „175 Jahre Stadtmusik alt und jung“. Lassen wir uns überraschen und halten Rückblick auf die Jahre 1992 bis 1997.

1992 18./19. Januar: Jahreskonzerte im Stadthofsaal, betitelt „Das O in der Blasmusik“. Was mag da wohl dahinterstecken? Im gedruckten Programm fand man die Lösung. In allen Stücken spielte ein „O“ die massgebende Rolle, so O wie Oboenkonzert, Operette, Ouverture, Opus one und als absolut spannender Höhepunkt des Konzertes „The Phantom of the Opera“ des bekannten Engländers Andrew Lloyd Webber. Die auf einen Freitag, den 13. März, einberufene 170. HV im Löwen-Pub, verlief  problemlos, denn alles blieb beim alten. Mit fragendem Blick auf den bewährten Hauptkassier, Karl Naeff, hatten die Musikanten Gelüste, nach neuen Uniformen. In nächster Zeit sollte sich ein Ausschuss über die Finanzierung und das Modell Gedanken machen. Montag, 27. April, Mitwirkung in historischer Uniform am grossen Sechseläuten-Umzug in Zürich, wo wir für unser Auftreten grossen Applaus erhielten. 9. Mai: Muttertagskonzert. 24. Mai: Frühschoppenkonzert am Kreismusiktag in St.Gallen. 20. Juni: ALCAN-Betriebsfest im Werk 2 in Goldach, wo natürlich der „AWR-Jubiläumsmarsch“, von Otto Voigt, zum Besten gegeben werden musste. 21. Juni: Begleitung des Fronleichnam-Gottesdienstes. 1. Juli: Auftritte an 3 Veranstaltungen - Ostschweiz. Radrundfahrt, Frühschoppenkonzert im Festzelt zum „85 Jahr Jubiläum“ des FC Rorschach, Aufnahmen für CD Chur/Kreuzlingen/Rorschach. 1. August: Rorschacher Bundesfeier. 18. August: nach der Probe entscheiden die Aktivmitglieder, sich mit einem zweireihigen, nachtblauem Smoking zu uniformieren. 21.-23. August stieg das grosse Parkfest, wobei am Samstagabend die Gala-Show der Metallharmonie St.Otmar-St.Gallen samt Majoretten, unter der Leitung von Werner Strassmann, zur besonderen Attraktion wurde. 30. August: Konzert auf dem Marktplatz. 2.September: Garten-Party bei Walter Schmidli in Eggersriet zu seinem 60. Geburtstag. 13. September: Konzert zur Fahnenweihe der Bürgermusik Untereggen. 1. November: Choralmusik auf den Friedhöfen in Rorschach und Goldach, wobei wir auch unseres verstorbenen Aktiv-Ehrenmitgliedes Jakob Schmid gedachten. Es galt aber auch erfreuliche Ereignisse zu feiern: Ehrenpräsident Sepp Bäbi wurde für 60 Jahre aktives Musizieren zum Kanonalen Ehren-Jubilar ernannt und international zum CISM-Veteran erkoren. Erfolgreiche Wahlen erfuhren unser Ehrenmitglied Dr. Walter Kägi in den Regierungsrat des Kantons St.Gallen und unser Präsident Urs Thür in den Gemeinderat der Stadt Rorschach. Zum frohen Jahresabschluss erfreuten wir am 6. Dezember die Bevölkerung beim Bummel in der Stadt mit Weihnachtsmelodien.

1993 16./17. Januar: Jahreskonzerte, verbunden mit moderner Neubekleidung der ganzen Stadtmusik. 12. März: HV im Löwen-Pub bei welcher erstmals eine Frau, die Flötistin Marlies Baumgartner, zum Aktiv-Ehrenmitglied ernannt wurde. Das Osterkonzert vom 11./12. April in Wertingen, wurde zum gemeinsamen Plausch mit unseren Musikfreunden in Deutschland. 8. Mai: musikalische Begleitung des Jahrestreffens der Studentenverbindung „Steinacher“, bei welcher Stadtammann Dr. Marcel Fischer, mit einer spritzig humorvollen Ansprache, ins Rampenlicht der Stadthofbühne trat. Auffahrt, 20. Mai, Ständchen und Feiern bei unserem Ehren-Jubilar Sepp Bäbi in Staad (60 Jahre Blasmusik!). 4. Juni: Personalfest der Zürcher Versicherung im Stadthof. 11. Juni: 120 Jahre „Eisen Stürm“ im Werkgelände Goldach. 13. Juni: Fronleichnamsgottesdienst und anschliessend Konzert am 1. Rorschacher Megafäscht. 15. Juni: Auswahl der Stücke für das Jahreskonzert 1994, erstmals mit Abgabe von Tonkassetten an alle Mitglieder als Probenhilfe zu Hause. Diese Idee des Dirigenten wurde von den Musikanten durchwegs positiv aufgenommen, und Guido hoffte, auf die entsprechende Wirkung, um dadurch die Anzahl der Spezialproben reduzieren zu können. 19. Juni: Gründungsfeier des KIWANIS-Club international, Sektion Rorschach-Sulzberg, im Innenhof des Lehrerseminars.  27. Juni: Jubiläums-Festakt „10 Jahre Stadthof“ Rorschach. 1. August-Feier in Horn. 20./21 August an Stelle des Stadtmusik-Parkfestes grosse Veranstaltung „125 Jahre St.Gallische Kantonalbank“, bei welcher wir als Festmusik auftraten. 22. August: Direktübertragung des Hafenkonzertes „Gruss vom Bodensee“ mit Festwirtschaft im Seepark. 5. September: Eggersrieter Kreismusiktag mit Marschmusik-Wettbewerb, bei welchem bei einem Stadtmusikanten der Posaunen-Zug die Flucht ergriff. (Hä nu!). 1. November: zum Totengedenken allseits gern geachtete Choralmusik auf den Friedhöfen in Rorschach und Goldach. Wir gedachten unserer beiden verstorbenen Freunde, die uns in guter Erinnerung bleiben, Aktiv-Ehrenmitglieder Anton Benz und das immer humorgeladene Original Alois Bollhalder. (40 Jahre hatte er neben dem schreibenden Chronisten die Klarinette geblasen und dabei immer wieder viel Spass und frohe Laune verbreitet!) 12. Dezember: zur Tradition gewordenem Spiel auf Plätzen und Strassen zum „Wienachts- Bummel-Sunntig“ mit Begrüssung der Adventschiffe aus allen Bodensee-Anlieger-Staaten.

1994 15./16. Januar: bereits zum 15. Mal dirigierte Guido Schwalt erfolgreich die Jahreskonzerte. Als Novum, und zur Freude des zahlreichen Publikums, kamen dabei erstmals auch die beiden kleinen Formationen „Dorfmusik“ mit Erwin Baumgartner jun. und „Down Town Jazzband“ mit Thury Dietrich zum Einsatz. 11. März: 172. Hauptversammlung bei der Guido Schwalt für seine 15-jährige erfreuliche Dirigententätigkeit Ehre und Dank erfuhr. Walter Huber liess die Versammlung, als neu ernannter Eidgenössischer Veteran für 35 Jahre aktive Musikantentätigkeit nochmals besonders hochleben. Nach gut einer Stunde Dauer konnte Präsident Urs Thür dankbar und zufrieden die HV schliessen. 17. März: Ständchen zur Geburtstagsparty im Festzeltchen auf dem Marktplatz für unsere langjährige und charmante Konzert-Ansagerin Irmgard Stambach. 10. Mai: Gemeinschafts-Konzert der Musiken von Rorschach, Goldach und Untereggen im Mehrzweckgebäude in Untereggen, als Generalvorbereitung für das in 10 Tagen in Jona zu besuchende St.Gallische Kantonal-Musikfest, wo die Stadtmusik am Samstag, 28. Mai mitkämpfen musste. Für die Konzertstücke „New Orleans“ von Meindert Boekel, „Portraits of a Band“ von John Trevor Ford und dem historischen „Marsch der Schweizergarde“ (oder „Landsknecht Marsch“ von Fritz Siegfried), wurde die Stadtmusik, wie man glaubte, zu sehr „unterpunktiert“ bewertet. Nach den Freuden am „Eidgenössischen“ in Lugano 1991 gingen die Musikanten, samt Dirigent, vom „Kantonalen 1994“ in Jona weniger gut gelaunt nach Hause. Dabei war die Motivation für einen zukünftigen Besuch des „Eidgenössischen 1996“ in Interlaken „im Eimer“. Vielleicht wird die Stimmung wieder besser im Hinblick auf das „Kantonale 1999“ in Mels. Nun, wir erholten uns bald und besuchten erfreulichere Feste, so schon 3 Tage später, am 31. Mai, wurde die Gartenparty bei Vreni und Carlo Gradenecker in Montlingen zum abendfüllenden Plausch. 5. Juni: Fronleichnams-Gottesdienst in der Jugendkirche. 11. Juni: Ständchen zur Eröffnung des Hochschultages an der HSG St.Gallen. 25. Juni: Mitwirkung am Festzug und Festakt beim St.Gallischen Kantonal-Sängerfest in Rorschach. 9. Juli: St.Gallisches Kant. Schützenfest, Mittagskonzert in der grossen Festhütte in Goldach. Anschliessend Ständchen beim Krankenhaus Rorschach, wo unser Ehrenpräsident Sepp Bäbi spitalisiert war. Am 1. August war alles bereit für die Bundesfeier in Rorschach, jedoch musste das schöne Vorhaben wegen plötzlichem Einbruch eines heftigen Gewitters „retourgeblasen“ werden. 19.-21. August: Sommerfest im Stadtpark mit Live-Sendung „Gruss vom Bodensee“ und Konzert mit dem Spiel der Inf RS 94/205 Aarau, unter der Leitung von Adj Uof Robert Grob. 30. August: Ständchen auf dem Sulzberg als Gratulation zur Wahl unseres Ehrenmitgliedes, Dr. jur. Walter Kägi, zum Landammann des Kantons St.Gallen, zur Freude zahlreicher prominenter Gäste, und natürlich waren auch wir stolz auf unseren hochgestiegenen Magistraten Walter. 1. November: Choralmusik auf den Friedhöfen von Rorschach und Goldach. Dabei gedachten die Musikanten ihrer verstorbenen Freunde, den ehemaligen Präsidenten extern, Josef Butz und unseres hervorragenden Ehrendirektors Otto Voigt, der mehr als 20 Jahre musikalischer Leiter der Stadtmusik war. 10. Dezember:  Weihnachtsbummel. 19. Dezember: Ständchen während des Weihnachts-Essens der Firma Frisco-Findus, zudem natürlich „Ice-cream“ passte und zum Besten gegegen werden musste. Kurz vor Jahresende erreichte uns noch die Hiobsbotschaft, dass an seinem 79. Geburtstag, am 20. Dezember, unser Ehrenpräsident Josef Bäbi verstarb. 60 Jahre hat er musiziert und war CISM-Veteran des internat. Musikbundes. Einer liebenswürdigen Persönlichkeit haben wir am 24. Dezember in Buchen mit Trauerspiel und einem Memorandum von Carlo Gradenecker in der Kirche und auf dem Friedhof in Buchen die letzte Ehre erwiesen.

1995-1997 21./22. Januar: Jahreskonzerte im Stadtsaal, erstmals gemeinsam mit der seit Jahren befreundeten Stadtkapelle Wertingen, einem Höchstklass-Korps aus Deutschland. Die Leitung hatte Stadtkapell-Meister Manfred Andreas Lipp. Mit einem gemütlichen Beisammensein am Samstagabend im Kolumbans-Zentrum wurden die freundschaftlichen Verbindungen gefeiert und gefestigt. Die 173. Hauptversammlung vom 17. März, in der Club-Hütte des FC Rorschach, war gekennzeichnet durch den Wechsel im Präsidium. Nach 10-jähriger, vorzüglicher Vereinsleitung, übergab Urs Thür das verantwortungsvolle Amt seinem Nachfolger, Roald Aebischer. Urs Thür verblieb als Beisitzer im 9-köpfigen Vorstand, in welchem die nun drei weiblichen Mitglieder, Jacqueline Stäheli, Christine Scheifele und Annelie Scheifele mitarbeiten. Besondere Ehre erfuhren die zu Eidgenössischen Veteranen für 35-jähriges Musizieren ernannten Kameraden, Posaunist Walter Schmidli und Klarinettist Arthur Dietrich, und, zur Feier des Tages wurde Urs Thür zum Ehrenpräsidenten der STAMURO ernannt. 18. März: Organisation eines Konzertes des Blasorchesters vom Konservatorium Zürich im Stadtsaal. 1. April: Eröffnung des Oldtimer-Museums am Hafen beim Chabisplatz. 13. Mai: Ständlitour zu Ehren der Mütter. 17. Juni: Konzert zum Jubiläum „375 Jahre Feldschützenverein Rorschach“. 18. Juni: am Vormittag Fronleichnams-Musik und am Abend Feierlichkeiten zum Wiederaufstieg des FC Rorschach in die erste Fussball-Liga. 27. Juni: Pavillonkonzert bei eröffneter Festwirtschaft. 1. Juli: Badifest mit SBB-Lok-Taufe. Sommerkonzert der befreundeten Jugend-Kapelle-Sopron (Ungarn) im Pavillon, leider bei windig/kalter Witterung, was den Besucher-Zustrom negativ beeinflusste. 1. August-Feier in Horn. 18.-20. August: Parkfest der STAMURO und Zugewandte, wie seit Jahren glänzend organisiert durch unseren Andreas Steimer. Dann war es wiedermal soweit, die Stadtmusikanten mit Angehörigen und Stadtammann Dr. Marcel Fischer, verreisten vom 4. bis 8. Oktober nach Sopron, Rorschachs ungarischer Partnerstadt, wo zusammen mit der Blaskapelle Sopron, Galakonzerte gegeben wurden. Mit einem Ausflug an den Neusiedlersee und einer Besichtigung einer Grossbrauerei wurde das strenge Programm erholsam aufgelockert. 1. November: zur Tradition gewordene Choralmusik zu Allerheiligen auf den Friedhöfen von Rorschach und Goldach. Dabei gedachten wir nochmals unseres geschätzten Freundes und Ehrenpräsidenten Kurt Schaffner, dem wir im April trauernd das Grabgeleit gegeben haben. Am 10. Dezember musizierten wir zum „Rorschacher Weihnachts-Bummel“ und zur Begrüssung der Advents-Schiffe mit den attraktiven Nikoläusen am Hafen-Quai. Auch reichte es noch zu einem Ständchen zum 80. Geburtstag unseres Aktiv-Ehrenmitgliedes und beliebten Kameraden, Leo Bischof, dem legendären Bassisten der Stadtmusik. Noch 366 Tage bis zum grossen Jubiläumsjahr „175 Jahre STAMURO“. Schon bald wirft ein eigens gegründetes Jubiläums-OK, unter der Leitung von Stadtrat Hans-Paul Candrian, seine erarbeiteten Fest-Blitze voraus, und alles ist gespannt auf die zu erwartenden Feierlichkeiten. Vorerst aber noch ein Rückblick auf die Normal-Veranstaltungen des Jahres, welches am 7. Januar für die Stadtmusik mit der, seit etwelchen Jahren obligaten, Sonntagsprobe auf der Stadtsaal-Bühne begann. Ebenso wichtig ist jeweils der anschliessende Familienbrunch im Probelokal, bei welchem sich die ganze Stadtmusikfamilie an den, von Erwin Baumgarner jun. und seiner Frau Heidi arrangierten, reichhaltig gedeckten Tischen genüsslich erlaben darf. 20./21. Januar: Jahreskonzerte im Stadtsaal, mit vorwiegend Kompositionen unserer südlichen Nachbarn im 1. Teil und amerikanischer Filmmusik nach der Pause. Es ist immer wieder erstaunlich und erfreulich mit welcher Fantasie Direktor Guido Schwalt die Konzerte gefällig und interessant zu gestalten versteht. Das Publikum weiss jeweils die Vielfalt der Darbietungen mit dankbarem Applaus sehr zu schätzen. Die 174. Hauptversammlung, erstmals unter der Leitung von Präsident Roald Aebischer, fand, wie originell, im Brauereikeller der Löwengarten AG statt. Es gab keine Mutationen bei der Vereinsleitung, so dass erfreulich bald der vorzügliche Menu vom „Löwengarten-Partyservice“ genossen werden konnte. 11. Mai: Muttertagskonzert auf dem Marktplatz, nicht nur zur Freude der Mütter, sondern auch deren Kinder, Nichtmütter und männliche Wesen kamen voll auf ihre Rechnung. 8. Juni: zum 40-jährigen Bestehen des Hauses ABM Gratulationsständli beim Jakobsbrunnen. 9. Juni: Fronleichnams-Gottesdienst beim Burghaldenschulhaus mit anschliessendem Platzkozert. 14. Juni: Musikalische Untermauerung der Hochzeit unseres Präsidenten der Stiftung Stadtmusikfonds und Brauereidirektors, Dr. Rolf Brandenberg, in Eggersriet. 29. Juni: Jubiläumsveranstaltung „50 Jahre ZbW St.Gallen“ (Zentrum für berufliche Weiterbildung) im Stadthof, bei welcher ihr Direktor, Rolf Gnägi als Dirigent ad interim, Guido Schwalt zwischendurch ablöste. 1.August-Feier in Rorschach. 6. August: feierlicher Empfang und Umzug für die Goldmedaillengewinner und Olympiasieger im Doppelzweier, Gebrüder Markus und Michael Gier zur Freude der Rorschacher und einem grossen Publikum. 16.-18. August: gross angelegtes „Jubiläumsfest 125 Jahre Brauerei Löwengarten Rorschach“ mit Engagements für die Stadtmusik und für viele Vereine aus der ganzen Umgebung. 18. August: Parkfest beim Pavillon, verbunden mit Radio-Live-Sendung „Gruss vom Bodensee“. 21. September: Mitgestaltung der Eröffnungsfeier für die Wohngemeinschaft „Im Dörfli“. 22. September: Beteiligung am Musiktag des Kreises St.Gallen mit Marschmusikkonkurrenz in Untereggen. 1. November, wie seit vielen Jahren, Choralmusik auf Rorschachs und Goldachs Friedhöfen, die von den Gräberbesuchern stets geschätzt werden. 23. November: DV des Schweiz. Ruder-Verbandes im Stadtsaal. 8. Dezember traditionelle Weihnachtsmusik für die Besucher des sonntäglichen Einkaufsbummels in der Hauptstrasse und zur Begrüssung der Adventsschiffe der Bodenseeanrainer-Staaten im Hafen zu Rorschach. Davor wurden in der Badhütte Rorschach die Fotos für das 175 Jahr Jubiläum realisiert. Dazu ein kurzer Rückblick auf einige Ereignisse, die sich 1997 jähren: Wir feiern den Geburtstag von Franz Schubert, der vor 200 Jahren (1797) zur Welt kam, also im gleichen Jahr wie Jeremias Gotthelf. Felix Mendelson-Bartoldy starb vor 150 Jahren (1847) und Johannes Brahms Todestag (1897) jährt sich zum 100. mal. Graham Bell, der das erste brauchbare Telefon erfand, erblickte das Licht der Welt vor 150 Jahren. Das Schweizer Radio gibt es seit 1922. Hundert Jahre früher, 1822, erklärte Griechenland die Unabhängigkeit von der Türkei, und im gleichen Jahr, also vor 175 Jahren, nahm in Rorschach die Bürgermusik, die nachmalige Stadtmusik, erwiesenermassen ihr blasmusikalisches Wirken zur Freude der Öffentlichkeit auf. Diese löbliche Tätigkeit hat weitergedauert bis zum heutigen Tag. Das ist wohl ein echt guter Grund, das Jubiläum „175 JAHRE STADTMUSIK RORSCHACH“ zu würdigen und zu feiern. Dazu hat ein rühriges OK, unter der Leitung von Stadtrat Hans-Paul Candrian, umfangreiche Festvorbereitungen getroffen unter dem Leitsatz „Freude lässt sich nur voll auskosten, wenn andere sich mitfreuen!“. In diesem Sinne soll die jubilierende STAMURO, auf das ganze Jahr verteilt, mit einem weitgefächerten Programm und vielfältigen Auftritten manchen vieles bringen. Zuvor stärkten sich die Akteure, nach der Sonntagprobe vom 5. Januar, an Appetit anregend beladenen Tischen, (Lademeister war Erwin Baumgartner jun.) anlässlich des obligaten Familienbrunches im Probelokal. Die Festivitäten begannen gleich mit einem ersten Höhepunkt, dem Jubiläums-Jahreskonzert vom 18. und 19. Januar im vollbesetzten Stadthofsaal. Im ersten Teil unter dem Titel „175 Jahre alt“, beeindruckte vor allem die dramatische Fantasie „Titanic“, welche der legendäre Schweizer Blasmusikkomponist Stephan Jaeggi 18-jährig schrieb. Das absolut sicher geltende Riesenschiff ging am 15. April 1912 im Nordatlantik unter. Die Stadtmusik, mit ihrem Kapitän Guido Schwalt, bewies im zweiten Konzertteil, mit modernen und spritzigen Rhythmen, dass sie tatsächlich „175 Jahre jung“ geblieben ist. So auch das auf dem Programm sichtbare, modern gestaltete Vereinssignet. Es beweist, dass die Vereinsleitung gewillt ist, altes zu lassen und neues zu schaffen. Auch die hübschen, stadtmusikalisch gestalteten Dekorationsmotive in den Schaufenstern der Rorschacher Ladengeschäfte wiesen, verbunden mit einem Wettbewerb, auf die jubilierende Stadtmusik hin. Nach der problemlos verlaufenen, 175. Jubiläums-Haupversammlung vom 5. April, trafen sich Musikanten und ihre Angehörigen mit den eingeladenen Ehrenmitgliedern, Ehemaligen, Freunden und illustren Gästen zum Apéro und festlichen Essen bei konzertanter Unterhaltung im jubiläumsbezogen dekorierten Saale des evangelischen Kirchgemeindehauses. Es war ein sehr gediegener, gesellschaftlich lockerer Auftakt zum Jubiläumsjahr. Weitere Jubiläums- und obligate Auftritte passierten in rascher Folge: so am 4. Mai bei der Neuinstrumentierung der Melodia Goldach. Damit verbunden war ein, in früheren Zeiten üblicher, sogenannter Stundenchor. Dabei mussten Musikvereine und Dirigenten ihre Fähigkeiten und Leistungen, nach nur einstündiger Einstudierung eines unbekannten Stückes, der Öffentlichkeit und vor Juroren unter Beweis stellen. Am 10. Mai brachten die Musikanten den Müttern einen bunt melodierten Blumenstrauss. Für den 1. Juni standen Fronleichnams-Gottesdienst, Platzkonzert und Ständchen beim Altersheim und Spital auf dem gedrängten Programm. Die historische Marschparade am 15. Juni durch die Hauptstrasse mit anschliessendem Konzert auf „Dudler’s“ Ledischiff beim Kornhaus hat zahlreiche Besucher bei geöffneter Festwirtschaft freudig überrascht. Bei dieser Gelgenheit zeigte sich die Stadtmusik erstmals in ihren neuen, buntschillernden eleganten Gilets. Wenn auch wegen Gewitter frühzeitig abgebrochen, hat am Dienstagabend, 24. Juni das erste Badhütten-Konzert im „Innenhof“ der altehrwürdigen „Pfahlbauten-Badi“ Begeisterung ausgelöst und zur alljährlichen Wiederholung animiert. (Am Sonntag, 6. Juli,  rollt erstmals ein von Menschen gesteuertes Fahrzeug über einen anderen Planeten unseres Sonnensystems: Nach der Überwindung technischer Probleme ist der sechsrädrige Roboter der Sonde „Pathfinder“ über eine Rampe auf den Mars gefahren!) Mit grossen Veranstaltungen wie dem Jubiläums-Parkfest vom 15.-17. August, mit Live Radio-DRS-Übertragung „Gruss vom Bodensee“, dem Besuch der Blaskapelle Sopron in Rorschach, dem Jubiläums-Festakt vom 13. September im Stadthof und schliesslich mit der vielversprechenden Abschluss-Veranstaltung vom 22. November, im Rollerdome, wird die STAMURO ihre vielfältigen Jubiläums-Veranstaltungen beenden. Mit ihr feiert auch die „Untersektion Dorfmusik“ am 23./24. August mit einem Fest das 25-jährige Jubiläum. Rundum, 1997 war ein ereignisreiches Jubeljahr. Stadt- und Dorf-Musikanten dürfen stolz und mit Genugtuung auf das grossartige Ereignis zurückblicken. Gleichzeitig aber auch, mit Blick auf die 200-Jahrfeier, die Zukunft mit all ihren Verpflichtungen verantwortungsvoll im Auge behalten. Dazu bedarf es Glück, Zuversicht, geistige Kraft, aber auch ein gewisses Quäntchen Humor! Möge es so sein! Das wünscht der Stadtmusik Rorschach in freundschaftlicher Verbundenheit.

Euer Chronist Carlo Gradenecker

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